
Die anhaltenden Bauarbeiten an den Bahnhöfen Neubrandenburg, Altentreptow und Sternfeld sorgen weiterhin für Unmut unter den Anwohnern. Trotz der offiziellen Mitteilung der Bahn, dass die baulichen Maßnahmen in diesen Bereichen abgeschlossen seien, zeigt die Realität ein anderes Bild. Eine Anwohnerin, Manuela Bock, widerspricht dieser Aussage vehement und beschreibt die Situation vor Ort als unzureichend und chaotisch. Der Nordkurier berichtet, dass auf dem Gelände noch immer ein Bagger auf den Schienen steht und die Baustelle einer Großbaustelle ähnlich sieht. Es gibt zudem Berichte über absterbende Bäume und einen Mangel an geeigneten Zugängen für Behinderte.
Die Bahn plant, ab dem 1. April 2025 den Zugverkehr wieder aufzunehmen, jedoch sind die Arbeiten, speziell die Tests der neuen elektronischen Stellwerkstechnik, nach wie vor nicht abgeschlossen. Laut der DB Regio Mecklenburg-Vorpommern, verzögert sich die Abnahme der neuen Stellwerke um mindestens einen Monat. Dies ist insbesondere problematisch, da in der Region Neubrandenburg eine funktionierende Bahninfrastruktur von essenzieller Bedeutung ist.
Bauarbeiten und Schienenersatzverkehr
Zusätzlich zu den bereits genannten Baustellen finden entlang der Linien RE5 und RE51 bis Ende März 2025 umfassende Bauarbeiten statt, die einen Schienenersatzverkehr erforderlich machen. Dieser gilt unter anderem für die Strecken Richtung Stralsund und für die Verbindung nach Rostock, wo bis Anfang März Schienenersatzverkehr eingerichtet ist. Die Arbeiten beinhalten unter anderem den Ersatz von alten Stellwerken durch moderne Elektronische Stellwerke (ESTW). Diese neue Technik ermöglicht eine effektivere Steuerung von Weichen und Signalen aus einer zentralen Bedienzentrale in Burg Stargard.
Das Ziel dieser Umrüstung ist es, die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit des Zugverkehrs deutlich zu steigern. Die Tests reihen sich in einen größeren Modernisierungsprozess der Infrastruktur ein, der auch die Upgrades von Zugsicherungssystemen und die Verbesserung der Signaltechnik umfasst. Hierdurch soll die Flexibilität und Leistungsfähigkeit der Bahnstrecken erhöht werden.
Die momentane Situation wirft jedoch Fragen auf. Trotz der Fortschritte in der Technik und den Bemühungen um eine moderne Verkehrsanbindung sind die Beschwerden der Anwohner nicht zu ignorieren. Viele äußern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Zugänglichkeit der Bahnsteige, insbesondere da Toiletten und Parkplätze fehlen und der Zugang zu einem der Bahnsteige noch immer unklar ist. Plakate zum Schienenersatzverkehr sind nur provisorisch an Laternenmasten angebracht.
Ausblick auf den Bahnverkehr
Mit Blick auf die kommenden Monate bleibt die Frage offen, ob die Bahn ihrem Zeitplan tatsächlich gerecht werden kann. Die Region ist auf einen zuverlässigen Schienenverkehr angewiesen, um die Mobilität auch in ländlichen Gebieten sicherzustellen. Dies wird besonders wichtig, so die Anwohner, wenn am 1. April tatsächlich wieder Züge auf der Strecke verkehren sollen.
Insgesamt ist die Situation an den Bahnhöfen Neubrandenburg, Altentreptow und Sternfeld weiter angespannt. Während die Bahn von Fortschritten berichtet, bleibt die Realität für die Anwohner bedrückend. Der Nordkurier dokumentiert diese Diskrepanz und die Herausforderungen, mit denen die Region konfrontiert ist. Die Entwicklungen der kommenden Wochen und Monate werden entscheidend dafür sein, ob die Bahn ihren Versprechen nachkommen kann oder ob weitere Rückschläge abzusehen sind.
Für aktuelle Informationen zu Bauarbeiten und zum Schienenersatzverkehr ist die Webseite von DB Regio Mecklenburg-Vorpommern hilfreich.