
Am vergangenen Wochenende wurde die Neubrandenburger Polizei auf einen mutmaßlichen Exhibitionisten aufmerksam, der sich in den Wallanlagen ungeniert verhielt. Laut Nordkurier wurde der 63-jährige Mann, der mit einem Rollator unterwegs war, um 21.10 Uhr von einem 33-jährigen Zeugen entdeckt. Der Verdächtige hatte seine Hose heruntergelassen und manipulierte an seinem Geschlechtsteil. Trotz der Aufforderung des Zeugen, sein Verhalten zu unterlassen, setzte der Rentner seine Handlungen fort und berührte den Zeugen unsittlich.
Der mutmaßliche Täter, ein Bosnier, war bereits zuvor in derselben Umgebung wegen ähnlicher Vorfälle aufgefallen. Am Mittwoch vor dem aktuellen Vorfall soll er bereits eine 23-jährige Deutsche belästigt haben. Diese hatte am darauffolgenden Tag Anzeige erstattet und eine detaillierte Beschreibung des Mannes gegeben. Die Kriminalpolizei Neubrandenburg führt nun die Ermittlungen wegen sexueller Belästigung und exhibitionistischer Handlungen gegen den Rentner.
Ermittlungen und rechtliche Hintergründe
Die Polizei appelliert an die Öffentlichkeit, bei der Sichtung von Exhibitionisten oder derartiger Belästigungen umgehend die Polizei zu informieren oder zur nächsten Dienststelle zu gehen. Laut Strelitzius waren die Beamten rasch zur Stelle, nachdem der Zeuge die Polizei alarmierte und eine präzise Beschreibung des Tatverdächtigen abgab. Zunächst wurde der Mann als eindeutig identifiziert, was die Ermittlungen erleichterte.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für exhibitionistische Handlungen in Deutschland sind klar definiert. Exhibitionismus, wie er hier zur Sprache kommt, bezieht sich gemäßt § 183 StGB auf das vorsätzliche Entblößen in der Öffentlichkeit mit dem Ziel, sexuelle Erregung zu erzielen. Die Vorschrift gilt jedoch ausschließlich für männliche Täter, während Frauen und Personen, die sich divers identifizieren, nicht unter diese Regelung fallen. Bei abweichenden, aber ebenso störenden Handlungen kann gemäß § 183a StGB das Erregung öffentlichen Ärgernisses Anwendung finden. Weitere Informationen zu den rechtlichen Aspekten solcher Taten bietet kujus-strafverteidigung.de.
Die Ermittlungen und deren Fortschritt werden durch das öffentliche Interesse an der Verfolgung solcher Delikte sowie den potenziell weitreichenden psychologischen Hintergründen des Täters beeinflusst. Oft sind die Motive für exhibitionistisches Verhalten mit psychosexuellen Entwicklungsstörungen oder einem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit fest verankert. Polizeiliche Hilfestellungen und potenzielle Therapien könnten bei verhaltensauffälligen Personen eine wichtige Rolle spielen, um problematische Muster zu durchbrechen.