
Die US-Börsen befinden sich unter intensiven Druck, während die Zollpolitik von Präsident Donald Trump die Märkte zusehends verunziert. Ein kürzlich erschienener falscher Bericht führte am Montag zu einer flüchtigen Erholung an der Wall Street. Diese Verwirrung hielt jedoch nur etwa eine halbe Stunde an, bis das Weiße Haus die Spekulationen um ein mögliches Aussetzen der Zölle als „Fake News“ zurückwies, wie lvz.de berichtet.
Trump selbst äußerte sich entscheidend zu den anhaltenden Zöllen und erklärte: „Nun, das haben wir nicht vor.“ Der Ursprung des Missverständnisses lag in einer Fehlinterpretation von Kevin Hassett, dem Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, der auf Nachfrage angab, dass der Präsident entscheiden werde, was er für richtig halte. Später zirkulierten jedoch Berichte auf der Plattform X, die besagten, Trump ziehe eine dreimonatige Aussetzung der Zölle für alle Länder, außer China, in Betracht. Diese Informationen wurden jedoch umgehend als falsch deklariert.
Börsenstimmung und Marktunsicherheit
Die Marktteilnehmer reagieren zunehmend negativ auf die volatilen Ankündigungen Trumps. Rund drei Monate nach der Eröffnung der Börse unter seiner Präsidentschaft am 12. Dezember 2024 zeigen die wichtigsten Aktienindizes besorgniserregende Verlustzahlen: Der Dow Jones verzeichnete ein Minus von 6 %, der S&P 500 fiel um 7 % und der Nasdaq gar um 10 %. Analysten wie Julia Coronado von MacroPolicy Perspectives verweisen auf die Zollpolitik als einen wesentlichen Grund für diese Abwärtsentwicklung.
Ökonomen haben die Unsicherheit, die durch Trumps abwechselnde Ankündigungen von Einfuhrzöllen entstanden ist, als äußerst schädlich für die Märkte identifiziert. Während Jordan Belfort diese Situation als normale Marktkorrektur beschreibt, stellen andere wie Benjamin Dietrich von Lazard fest, dass Trumps Verwendung von Zöllen nicht nur als Verhandlungsinstrument, sondern auch aus Überzeugung geschieht. Die Ziele sind klar: Industriejobs sollen zurück in die USA geholt und das Handelsbilanzdefizit verringert werden.
Internationale Auswirkungen der Zollpolitik
Die internationalen Reaktionen auf Trumps Zollpolitik sind umfangreich. Ab diesem Dienstag unterliegen Exporte aus Kanada und Mexiko in die USA Strafzöllen von 25 Prozent. Zusätzlich hat Trump die Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent verdoppelt. In Reaktion darauf kündigte Kanada Gegenzölle von 25 Prozent auf US-Produkte im Wert von 30 Milliarden US-Dollar an, die in den kommenden drei Wochen auf 155 Milliarden US-Dollar steigen sollen. Auch China plant umfassende Vergeltungsmaßnahmen, die Zölle auf Agrarprodukte ab dem 10. März beinhalten.
Die indirekten Folgen dieser Zollpolitik könnten auch die deutsche Wirtschaft belasten. Wirtschaftsprognosen deuten darauf hin, dass Deutschland bis 2026 mit einem um 0,4 Prozent geringeren Bruttoinlandsprodukt rechnen könnte. Besonders betroffen hiervon ist die deutsche Automobilbranche, da die erhöhten Zölle auf mexikanische Exporte Lieferketten erheblich stören könnten. Die EU-Kommission hat bereits kritische Stimmen geäußert und mögliche rasche Gegenmaßnahmen angekündigt, falls Trump neue Zölle auf europäische Waren einführt.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Trumps uneinheitliche Zollpolitik nicht nur die US-Börsen beeinflusst, sondern auch weitreichende internationale wirtschaftliche Konsequenzen nach sich zieht. Die Unsicherheit auf den Märkten bleibt hoch, während Unternehmensführer und Ökonomen sorgfältig beobachten, wie sich die Situation weiterentwickelt.