
Die Erbseninseln, bekannt als Ertholmene, sind eine wahre Perle in der Ostsee und liegen etwa 18 Kilometer nordöstlich von Bornholm. Diese dänische Inselgruppe besteht aus den bewohnten Inseln Christiansø und Frederiksø sowie dem Vogelreservat Græsholmen. Die Landschaft ist von grauem Granit geprägt, der in der letzten Eiszeit geformt wurde, und erzeugt ein mildes, fast mediterranes Klima, das eine einzigartige Vegetation mit Pflanzen wie Feigen, Weintrauben und Goldlack beherbergt. Alle Pflanzen auf den Inseln sind unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt werden, was die Erbseninseln zu einem geschützten Rückzugsort macht.
Rund 100 Einwohner leben ganzjährig auf diesen Inseln, die in den Sommermonaten bis zu 50.000 Besucher anziehen. Der Zugang zu den Erbseninseln erfolgt meist über Postschiffe, die von den Orten Sandvig, Allinge, Gudhjem oder Svaneke aus verkehren. Ein 30 Meter langer Fußweg verbindet Christiansø und Frederiksø, während der beeindruckende Lille Tårn aus dem Jahr 1687 ein militär- und lokalhistorisches Museum beherbergt.
Geschichte und Kultur
Die Geschichte der Erbseninseln ist eng verbunden mit der Errichtung der Festung Christiansø, die 1684 errichtet wurde, nachdem Dänemark seit dem Frieden von Roskilde 1658 einen strategischen Hafen benötigte. Dieses Fort wurde bis 1855 betrieben und gilt als die erste Seefestung in Skandinavien. Die Festung und zahlreiche historische Gebäude stehen unter Denkmalschutz und sind Teil eines gut erhaltenen historischen Komplexes, der die militärische Vergangenheit der Inseln dokumentiert.
Ursprünglich hießen die Hauptinseln Kirkholm und Boholm, bevor sie ihren heutigen Namen erhielten, der sich vom dänischen Wort für „Erbse“ ableitet. Nach dem Ende der militärischen Nutzung wurden die ehemaligen Kasernen zu Wohnungen für Fischer umfunktioniert, was zur Gründung einer zivilen Gemeinde führte. Der alte Name der Inseln, Ertholmene, ist in der neueren Zeit wieder aufgegriffen worden und spiegelt die historische Verbindung zur Region wider.
Besucher und Annehmlichkeiten
Für Besucher bieten die Erbseninseln eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten. Auf Christiansø gibt es einen kleinen Inselladen, der grundlegende Waren anbietet, sowie einen gemütlichen Inselgasthof Kro mit Übernachtungsmöglichkeiten und einer Terrasse, die einen atemberaubenden Blick auf den Sonnenuntergang bietet. Auf Frederiksø befindet sich ein weiteres Museum im Lilletårn und zwei Kräuterheringsfabriken, die die traditionelle Verarbeitung von Fisch dokumentieren.
Die Inseln sind auto- und fahrradfrei, was den Charme und die Ruhe der Umgebung unterstreicht. Hunde sind aus Rücksichtnahme auf die Trinkwasserreservoirs nicht erlaubt, mit Ausnahme von angeleinten Blindenhunden. Für die Übernachtung stehen Campingplätze und eine begrenzte Zahl an Zimmern im Kro zur Verfügung. Zudem gibt es gute Anlandemöglichkeiten für Boote, mit bis zu 70 Liegeplätzen im Naturhafen.
Die außergewöhnliche natürliche Schönheit und die historische Bedeutung der Erbseninseln ziehen nicht nur Touristen an, sondern machen sie auch zu einem beliebten Ziel für Natur- und Vogelfotografen. Schließlich sind die Inseln vollständig unter Naturschutz, was ihre unberührte Landschaft und vielfältige Tierwelt schützt.
Die Erbseninseln bieten somit ein unvergleichliches Erlebnis, das die harmonische Verbindung aus Geschichte, Natur und zeitloser Schönheit erlebbar macht. Ihre Lage, nur 18 Kilometer nordöstlich von Bornholm, macht sie zu einem leicht erreichbaren Ziel im Herzen der Ostsee.
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