
Am 16. April 2025 sind die Spannungen zwischen den USA und China erneut in den Fokus gerückt. Die chinesische Führung stellt klar, dass sie von der amerikanischen Regierung bestimmte Schritte erwartet, bevor neue Handelsgespräche in Betracht gezogen werden. Dazu zählen unter anderem ein respektvollerer Umgang seitens der Trump-Administration, einschließlich der Rücknahme abfälliger Äußerungen von Kabinettsmitgliedern. Auch die Bereitschaft Washingtons, über Taiwan zu sprechen, wird gefordert. Zudem verlangt Peking die Ernennung einer Kontaktperson für bilaterale Gespräche, die von Präsident Donald Trump unterstützt werden soll, um einen zukünftigen Handelsvertrag vorzubereiten, wie faz.net berichtet.
Donald Trump gibt sich in seinen öffentlichen Äußerungen über Xi Jinping zurückhaltend, während andere Mitglieder seiner Regierung als „Falken“ auftreten. Diese unklare Kommunikationsstrategie führt zu Besorgnis in Peking. Chinesische Beamte haben ihren Unmut über jüngste Äußerungen des amerikanischen Vizepräsidenten J. D. Vance geäußert, der die von Trump verhängten Zölle verteidigt hat. Vance kritisierte die globale Wirtschaft und die Schuldenpolitik der USA in Bezug auf China, was vom Sprecher des chinesischen Außenministeriums als „ignorant und respektlos“ bezeichnet wurde. Peking wünscht sich eine einheitliche Botschaft der US-Regierung sowie Klarheit über die amerikanische Politik zur Modernisierung Chinas.
Handelskonflikt und Zölle
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China eskalierte Anfang 2025, als die US-Regierung Zölle von bis zu 40 % auf chinesische Importe ankündigte. Dieses Vorgehen sollte das Handelsdefizit reduzieren und gegen unfaire Handelspraktiken vorgehen. Zuvor lagen die Zölle zwischen 7,5 % und 25 %. Zusätzlich brachte die US-Regierung Gesetze ein, um Chinas bevorzugten Handelsstatus zu beseitigen und die „De minimis“-Ausnahmeregelung für geringwertige chinesische Importe zu beenden, was die wirtschaftlichen Beziehungen weiter belasten könnte, wie finanzmarkt.info berichtet.
Durch die hohen Zölle und die Investitionsbeschränkungen soll Chinas wirtschaftlicher Aufstieg gebremst werden. Den USA wird vorgeworfen, durch Subventionen und Marktinterventionen gegen Handelsregeln zu verstoßen, wobei insbesondere technologische Fortschritte Chinas in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz und Quantencomputing als Bedrohung wahrgenommen werden. Der amerikanische Zollsatz auf einige chinesische Produkte beläuft sich mittlerweile auf bis zu 145 Prozent.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die US-Regierung begründet die Zölle mit unlauteren Handelspraktiken und nationaler Sicherheit. Von den neuen Handelsbeschränkungen wird erwartet, dass sie das chinesische Wirtschaftswachstum um bis zu 1 % dämpfen. Diese Maßnahmen könnten auch den Yuan unter Druck setzen, was zu Kapitalabflüssen und einer Schwächung des chinesischen Finanzsystems führen könnte. Auf der anderen Seite könnte die US-Wirtschaft kurzfristig von höheren Zolleinnahmen profitieren.
Jedoch birgt die erhöhte Zollbelastung die Gefahr, die Preise für importierte Waren ansteigen zu lassen und damit die Inflation zu befeuern, was die Kaufkraft der Verbraucher reduzieren könnte. US-Unternehmen, die auf chinesische Vorprodukte angewiesen sind, müssen mit höheren Kosten rechnen. Investoren zeigen sich sensibel gegenüber der Eskalation des Handelskonflikts, was zu Marktvolatilität führen könnte.
Die geopolischen Auswirkungen dieser Auseinandersetzung zwingen auch andere Länder, ihre Positionierung zu überdenken. In der EU stehen die Staaten vor der Herausforderung, die Handelsbeziehungen sowohl zu den USA als auch zu China ausgewogen zu gestalten. Einige europäische Länder erwägen eine engere Zusammenarbeit mit China. Die weitere Entwicklung des Handelskonflikts bleibt ungewiss und ist von einer Vielzahl politischer, wirtschaftlicher und geopolitischer Faktoren abhängig. Unternehmen und Investoren sollten sich auf anhaltende Unsicherheiten einstellen, besonders vor dem Hintergrund möglicher Verhandlungen nach der aktuellen Eskalation.