
US-Präsident Donald Trump hat seinen Kurs in Bezug auf Tarife gegen zahlreiche Handelspartner bekräftigt, trotz sinkender globaler Märkte. Die divergierenden Ansichten innerhalb seines Teams, insbesondere zwischen dem Elon Musk und seinem Handelsberater Peter Navarro, rücken dabei zunehmend in den Fokus. Musk, der einen Abwärtstrend bei Tesla-Verkäufen in Europa verzeichnet, hat in einem Videoanruf mit dem italienischen stellvertretenden Ministerpräsidenten Matteo Salvini seinen Wunsch nach einer „Null-Tarif-Situation“ zwischen den USA und Europa geäußert, was im Widerspruch zu den kürzlich verhängten 20%-Tarifen auf EU-Waren steht, die Trump am Wochenende eingeführt hat. Diese Situation wird komplizierter durch die Tatsache, dass die US-Börse, einschließlich des Dow Jones und des S&P 500, in der vergangenen Woche um über 5% gesunken ist, der größte Rückgang seit 2020.
Die neue Tarifstrategie sieht vor, dass 10%-Tarife auf Waren aus Ländern wie dem Vereinigten Königreich, Australien, Argentinien und Saudi-Arabien am Samstag in Kraft traten. Höhere Gegenmaßnahmen gegen China und Indien sollen am Mittwoch folgen. Wichtige Verbündete wie Navarro haben die neuen Maßnahmen verteidigt und sogar eine Marktbelebung vorhergesagt, wobei er anmerkte, dass der Dow auf 50.000 steigen werde.
Der Streit zwischen Musk und Navarro
Navarro, der über einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von Harvard verfügt, äußerte sich zu Musks Kritik, die dieser auf der Plattform X geäußert hatte, und stellte den Wert von Navarros akademischem Hintergrund infrage. Laut Navarro gibt es zwischen ihm und Musk keinen Riss; ihre Beziehung sei „in Ordnung“. Dennoch wird deutlich, dass Musk, dessen Tesla-Verkäufe in Europa im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 49% gesunken sind, eigene Interessen hat, die ihn zu seiner Position treiben.
Tesla hat zudem bereits vor möglichen negativen Auswirkungen von Tarifmaßnahmen gewarnt, die die Elektrofahrzeugbranche aufgrund von Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder treffen könnten. Der Druck auf Musk wächst, besonders nach der Entscheidung von Trump, die sogenannten „Auto-Tarife“ von 25% ebenfalls einzuführen. Dieses Vorgehen könnte die Entwicklung und den Verkauf von Teslas stark beeinträchtigen. Musk hat in der Vergangenheit eine Erhöhung der Einwanderungsmöglichkeiten zwischen den USA und Europa gefordert, um Arbeitskräfte zu gewinnen; sein Engagement in der Trump-Administration hebt seinen Einfluss in der aktuellen Diskussion über den Handel hervor.
Wirtschaftliche Perspektiven und Auswirkungen der Tarife
Die Einführung der neuen Tarife führt zur Erhöhung der Tarifquote auf 10,4%. Besonders die Branchen, die stark von Importen abhängen, wie die verarbeitende Industrie, könnten erhebliche Nachteile erleiden. Beispielsweise könnte die Einführung der 25%-Tarife auf Autoimporte die amerikanische Autofertigung und die damit verbundenen Arbeitsplätze gefährden, während gleichzeitig die durchschnittliche effektive Tarifrate (AETR) auf 12,4% ansteigen würde.
Industrieexperten zeigen sich besorgt, da über 30% der Firmen die Handels- und Tarifpolitik als ihre größte Sorge identifizieren. Diese Entwicklungen könnten dazu führen, dass 32% der Herstellungsunternehmen planen, die Neueinstellungen aufgrund der Unsicherheiten im Handel zu reduzieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Konflikt zwischen Musk und Navarro nicht nur persönliche und politische Spannungen offenbart, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Folgen für die US-Wirtschaft und für Unternehmen wie Tesla mit sich bringt. Während Trump und Navarro an ihren Tarifplänen festhalten, bleibt abzuwarten, wie sich diese Entscheidung auf die Märkte und die Industrie auswirken wird.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: Al Jazeera, Business Insider, und Richmond Fed.