
Die wirtschaftspolitischen Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump stoßen zunehmend auf Widerstand, selbst von denjenigen, die ihn einst unterstützten. Während Trump weiterhin von der Richtigkeit seines Kurses überzeugt ist, wächst die Kritik von Wirtschaftsbossen und Milliardären. Der Tech-Milliardär Elon Musk, der einst als Berater des Präsidenten fungierte, geht einen Schritt zurück und äußert sich besorgt über die Entwicklungen.T-Online berichtet, dass Musk nun für eine Freihandelszone zwischen Nordamerika und der EU plädiert und ein Video des Ökonomen Milton Friedman veröffentlicht hat, um seine Argumente zu untermauern.
Am Mittwoch treten neue Zölle in Kraft, die 20% auf Waren aus der EU und über 40% auf Produkte aus asiatischen Ländern wie Vietnam und Kambodscha betragen. Diese Maßnahme wird intensiv kritisiert, insbesondere von Bill Ackman, einem prominenten Fondsmanager, der von einem „Atomkrieg gegen jedes Land der Welt“ spricht. Ackman fordert Trump auf, seinen Kurs zu korrigieren, um nicht einen gravierenden Fehler zu begehen.
Wirtschaftliche Folgen der Zollpolitik
Die von Trump angekündigten Zöllen werden nicht nur als wirtschaftlich gefährlich, sondern auch als politisch motiviert angesehen. Trump bezeichnet seine Kritiker als „Panicans“ und verunglimpft sie als „schwache und dumme Menschen“. Unterdessen warnt der CEO von JPMorgan, Jamie Dimon, vor möglichen sinkenden Unternehmensgewinnen und steigenden Preisen für US-Verbraucher. Viele Analysten stellen die Wirksamkeit von Trumps Zöllen in Frage, da Studien zeigen, dass frühere Zöllerhöhungen in den Jahren 2018 und 2019 nicht die versprochenen neuen Jobs schufen.
Trump sieht im Handelsbilanzdefizit der USA, das bei 918 Milliarden Dollar liegt, eine Schwäche, während viele Ökonomen die Sichtweise als fehlerhaft erachten. Besonders das Defizit gegenüber China, das bei 263 Milliarden Dollar liegt, ist zentral in Trumps Argumentation. Dennoch gibt es Bedenken, dass die durch Zölle geschaffenen Steuerlasten von Importeuren letztendlich auf die amerikanischen Verbraucher abgewälzt werden, was deren Kaufkraft einschränken könnte. Historisch betrachtet waren Zölle vor der Einführung der Einkommenssteuer 1913 eine Hauptquelle staatlicher Einnahmen, heute machen sie jedoch nur etwa 2% aus.NZZ führt aus, dass die Integration Chinas in den Welthandel historisch gesehen zu einem Jobabbau in den USA führte, jedoch auch günstigere Produkte für amerikanische Konsumenten zur Folge hatte.
Trumps radikale Wirtschaftsstrategie
Die Annäherung von Trump an die Zollpolitik ist Teil seiner Strategie, die seit Jahrzehnten bestehende Leistungsbilanzdefizit zu bekämpfen. Kritiker bemängeln, dass Trump keine geeigneten Argumente für den protektionistischen Kurs anführen kann und die negativen Auswirkungen seiner Zollpolitik auf das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand ignoriert. Das Handelsbilanzdefizit überkompensiert den Überschuss im Dienstleistungshandel und führt zu einer permanenten Defizitposition.Cicero hebt hervor, dass Trump, anders als seine Vorgänger, keinen signifikanten Fortschritt zur Behebung der Probleme erzielen konnte, die von den früheren Präsidenten Clinton, Bush und Obama behandelt wurden.
In der Summe zeigt sich, dass Trumps radikale Handelsstrategie sowohl in den USA als auch international spürbare Auswirkungen hat. Die Erwartungshaltung, dass diese Maßnahmen die wirtschaftliche Stärke Amerikas erhöhen werden, steht auf der Kippe, während die Stimmen der Kritiker lauter werden.