
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat bestätigt, dass in der Woche nach dem Amtsantritt von Donald Trump etwa 4.094 deportierte Personen aus den USA in Mexiko empfangen wurden. Während die Mehrheit dieser Deportierten Mexikaner sind, betrifft die Situation auch Bürger anderer Länder. Sie bemerkte, dass es keinen „substanziellen Anstieg“ bei der Ankunft von Nicht-Staatsbürgern in Mexiko gegeben habe, und stellte fest, dass die aktuellen Entwicklungen diplomatische Herausforderungen für Lateinamerika mit sich bringen. Trump, der während seines Wahlkampfs eine aggressive „America First“-Außenpolitik promised hatte, plant, eine „Massenabschiebung“ einzuleiten, was bereits Spannungen zwischen seiner Administration und dem kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro verursacht hat.
Sheinbaum kritisierte einst die „unilateralen Deportationen“ aus den USA, während laut Berichten Mexiko sich weigerte, einen US-Militärflug mit Deportierten zu akzeptieren, deren genaue Umstände jedoch unklar sind. Im Dezember betonte sie, dass ihre Priorität darin besteht, Mexikaner zu empfangen, und strebt eine Vereinbarung mit der Trump-Administration an. Außerdem wies sie darauf hin, dass es Präzedenzfälle gibt, in denen Mexiko Nicht-Staatsbürger aus den USA akzeptiert hat. Die sogenannten „Remain in Mexico“-Politik, die Trump während seiner ersten Amtszeit einführte, könnte während seiner zweiten Amtszeit wieder aktiviert werden. Kritiker bezeichneten diese jedoch als Verletzung des humanitären Rechts.
Konflikte mit Kolumbien
Die Spannungen zwischen Trump und Petro reichen tiefer, da der kolumbianische Präsident zunächst US-Deportierte, die auf Militärflügen transportiert werden sollten, nicht akzeptieren wollte. Trump drohte daraufhin mit hohen Zöllen auf kolumbianische Waren und Visa-Beschränkungen, was die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter belastete. Petro kündigte als Antwort auf die drohenden Zollerhöhungen an, eigene Zölle auf US-Waren zu erheben, zog diese Drohung jedoch zurück und erlaubte letztendlich die Fortsetzung der Deportationsflüge. Diese Entwicklungen wurden als Sieg der US-Regierung im Streit um die Rücknahme deportierter Migrantenflüge betrachtet.
Kolumbien hat von 2020 bis 2024 insgesamt 475 Rückführungsflüge aus den USA akzeptiert, davon 124 im Jahr 2024. Diese Rückführungen betreffen insbesondere Kolumbianer, die in den letzten Jahren zu einer signifikanten Gruppe an der US-Grenze zu Mexiko geworden sind. Das erleichterte Visaregime hat dazu beigetragen, dass viele Kolumbianer den Weg über Mexiko suchen. Laut den US-Behörden hat Kolumbien sich inzwischen bereit erklärt, alle illegalen Einwanderer, die aus den USA zurückgebracht werden, ohne Einschränkungen zu akzeptieren.
Migrationsmuster und -herausforderungen
Die Migration zwischen Mexiko und den USA stellt den größten anhaltenden Migrationsfluss weltweit dar. In den letzten 15 Jahren hat sich die Situation in Lateinamerika und der Karibik gewandelt, da sie von Regionen, die netto Einwanderer empfangen, zu führenden Herkunftsländern avancierten. Um die Migrationsmuster zu verstehen, sind Vergleiche zwischen mexikanischer Migration und der Migration aus anderen Ländern der Amerikas von großer Bedeutung. Forschungsergebnisse zeigen, dass die strukturellen Ursachen und sozialen Auswirkungen von Migration in verschiedenen Ländern variieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklungen in der US-Migration unter Trump nicht nur Mexiko, sondern auch andere lateinamerikanische Länder vor große Herausforderungen stellen. Die Beziehungen zwischen den betroffenen Ländern werden vermutlich weiterhin angespannt bleiben, da sowohl diplomatische Verhandlungen als auch humanitäre Anliegen im Mittelpunkt stehen.
Für weitere Informationen können Sie die Artikel von Al Jazeera und AP News lesen.