
Die neuen US-Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada traten am Dienstag, den 5. März 2025, in Kraft. Diese Maßnahme wurde von Präsident Donald Trump als Teil seiner Handelsstrategie verkündet und beinhaltet einen Tarif von 25 Prozent auf Waren aus beiden Ländern. Die Zölle auf chinesische Produkte wurden zudem verdoppelt und belaufen sich nun auf 20 Prozent. Zölle auf kanadische Energieprodukte sind auf 10 Prozent begrenzt, was die Betriebskosten für die US-Raffinerien erheblich belasten könnte, insbesondere in einem Land, das täglich etwa vier Millionen Barrel Öl aus Kanada importiert, wie Al Jazeera berichtet.
Diese politischen Maßnahmen haben bereits Handelskonflikte zwischen den USA und ihren Nachbarn ausgelöst, zu denen auch Vergeltungszölle von Kanada und Mexiko zählen. Justin Trudeau, der Premierminister Kanadas, bezeichnete die Zölle als „dumm“ und machte die Trump-Administration für die Entstehung der Handelskriege verantwortlich. Er kündigte umgehend 25-prozentige Zölle auf 20,7 Milliarden US-Dollar an US-Importen an. Diese umfassen unter anderem Bier, Wein und Haushaltsgeräte. Trudeau drohte zudem mit weiteren Maßnahmen, sollte die Situation länger anhalten, wie USA Today berichtet.
Betroffene Bundesstaaten
Die Auswirkungen der Zölle sind besonders in Bundesstaaten zu spüren, die stark von Importen aus Kanada und Mexiko abhängig sind. Montana führt die Liste an, da 93 Prozent seiner Waren aus diesen Ländern stammen. Maine folgt mit 71 Prozent, während Michigan, Vermont und North Dakota ebenfalls hohe Importanteile verzeichnen. Diese Staaten sind besonders anfällig für die Preissteigerungen, die durch die neuen Zölle verursacht werden, da sie stark auf importierte Güter angewiesen sind.
Eine Schätzung von Nationwide Mutual prognostiziert, dass die Zölle die Kosten für Waren pro Haushalt in den USA um fast 1.000 US-Dollar jährlich erhöhen könnten. Diese Entwicklung zeigt sich auch in den Preisen für Energie, da die 10-prozentigen Zölle auf kanadische Energie die Betriebskosten innerhalb der Raffinerien ansteigen lassen könnten, was letztlich zu höheren Strom- und Benzinpreisen für die Verbraucher führen wird.
Globale Reaktionen und wirtschaftliche Bedenken
Die jüngsten Zölle haben auch international für Besorgnis gesorgt. Mexiko plant ebenfalls Vergeltungsmaßnahmen, während China zusätzliche Zölle auf US-Landwirtschaftsprodukte angekündigt hat. Die neuen 10- bis 15-prozentigen Zölle auf US-Exportschlager wie Hähnchen, Weizen und Sojabohnen verdeutlichen den globalen Handelsdruck. Die harten Maßnahmen führten zu einem Rückgang auf den Finanzmärkten und einer Abwertung der Währungen wie dem kanadischen Dollar und dem mexikanischen Peso.
Volkswirtschaftler warnen, dass andauernde US-Zölle nicht nur zu einer Verlangsamung des globalen Wachstums führen könnten, sondern auch dazu, dass Kanada und Mexiko in eine Rezession geraten. Die US-Industrie spürt bereits die Belastungen, da die Preise auf Werksebene auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen sind. Dies könnte auf die anhaltenden Produktionsschwierigkeiten durch die Zölle zurückzuführen sein.
In der Zwischenzeit bleibt die europäische Perspektive auf die Zölle kritisch. Führende EU-Politiker haben sich bereits zu den Zollen geäußert und wiesen auf die Notwendigkeit eines offenen und fairen Handels hin. Maroš Šefčovič von der Europäischen Kommission machte deutlich, dass die US-Zölle schädlich für Unternehmen und Verbraucher sein können. Dies zeigt, wie groß die Besorgnis über die transatlantischen Beziehungen ist, während sich die Weltwirtschaft auf schwierige Zeiten zubewegt, wie der Europäische Parlament bestätigte.