
Die Spannungen zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) eskalieren weiter, nachdem die EU angekündigt hat, Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von 28 Milliarden Dollar einzuführen. Diese Maßnahme, die eine Reaktion auf die kürzlich in Kraft getretenen US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte darstellt, umfasst unter anderem einen drastischen 50-prozentigen Zoll auf US-Bourbon-Whiskey. US-Präsident Donald Trump kündigte seinerseits an, einen 200-prozentigen Zoll auf Wein, Champagner und andere alkoholische Produkte aus Europa einzuführen, falls die EU ihren Zoll auf US-Whiskey umsetzt. Trump bezeichnete diese Entwicklungen als „nasty“ und nannte die EU eine der „feindlichsten und missbräuchlichsten Steuer- und Zollbehörden der Welt“ (Al Jazeera).
Die Differenzen zwischen den beiden Handelsblöcken werden zudem durch die Worte von Frans Außenhandelsminister Laurent Saint-Martin verdeutlicht, der erklärte, dass Frankreich entschieden gegen jegliche Zölle auf Alkohol kämpfen werde. Die europäische Reaktion fiel in einem Klima zunehmender Unsicherheiten auf den Finanzmärkten, in dem die Befürchtungen bezüglich einer möglichen Rezession und die Ungewissheit über Trumps Handelspläne die Wirtschaft belasten (Al Jazeera).
Der europäische Vergeltungszoll
Am Freitag setzte die EU umfangreiche Vergeltungszölle in Kraft, die sich auf 3,4 Milliarden USD belaufen und eine Vielzahl von Produkten betreffen, zu denen Stahlprodukte, Küchenartikel, Bekleidung, Kosmetik und Lebensmittel zählen. Insbesondere Tabakwaren und Spirituosen, darunter auch Bourbon und Whiskey, werden von diesen Maßnahmen erfasst. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bezeichnete die Zölle als „gegen alle Logik und Geschichte“. Er forderte eine klare, aber maßvolle Antwort auf die US-Zollentscheidung (DW).
Die betroffenen Waren sind vielfältig und beinhalten sowohl Produkte des täglichen Bedarfs als auch Luxusgüter. Diese Tarifmaßnahmen könnten dazu führen, dass der Preis einer Flasche italienischen Prosecco von 15 Dollar auf 45 Dollar steigt und der Preis für einen 30-Dollar-Bourbon in Paris möglicherweise auch 45 Dollar erreichen könnte (Al Jazeera).
Handelskonflikte und ihre globalen Auswirkungen
Die sich zuspitzenden Handelskriege zwischen den USA und der EU haben nicht nur unmittelbare wirtschaftliche Folgen für die beteiligten Akteure, sondern auch weitreichende Konsequenzen für die globale Wirtschaft. Handelskriege führen zu Unsicherheiten auf den internationalen Märkten, die den globalen Handel und die wirtschaftliche Entwicklung in vielen Ländern beeinträchtigen können (Nadr).
Die andauernden Spannungen können also nicht nur die Exporteure und Verbraucher in den USA und der EU betreffen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen weltweit beeinträchtigen. In Zeiten von Handelskonflikten sind Unternehmen gefordert, ihre Strategien zu überdenken und ihre Lieferketten zu diversifizieren, um sich gegen steigende Zölle und Handelsbeschränkungen abzusichern (Nadr).
Die ungewisse Marktsituation, in der sich sowohl die europäische als auch die amerikanische Wirtschaft befinden, bildet einen weiteren Nährboden für die Eskalation von Handelskonflikten. Trump hat bereits ähnliche Maßnahmen gegen Kanada, Mexiko und China ergriffen, was die Sorgen um eine umfassende Handelskrise nur verstärkt (Al Jazeera).