
Die Aktienmärkte in den USA und Europa stehen derzeit unter erheblichem Druck. Dies wird vor allem durch neue Zölle der US-Regierung bedingt. Laut Tagesschau fiel der DAX heute um 1,6 % auf 22.645 Punkte und entfernt sich damit spürbar von seinem Rekordhoch von 23.475 Punkten. Am Freitag schloss der DAX bereits mit einem Minus von 1,8 % bei 23.008 Punkten. Marktbeobachter der Helaba berichten von Unsicherheiten bezüglich des Wachstums und der Inflation in den USA, was weitere Nervosität bei den Investoren auslöst.
Die neue Zollpolitik unter Präsident Donald Trump, die ab morgen in Kraft tritt, sieht drastische Erhöhungen für Einfuhren aus Mexiko und Kanada vor. Auf Waren aus China werden zusätzlich zehn Prozent zu bestehenden Zöllen aufgeschlagen, was zu einem großen Unmut an den Märkten führt. Anleger zeigen Angst vor einem möglichen Handelskrieg, was sich in den weltweit fallenden Börsenkursen niederschlägt. Laut Süddeutscher Zeitung lagen der DAX und der Euro Stoxx 50 um etwa zwei Prozent im Minus, während der Euro im Vergleich zum Dollar um gut ein Prozent fiel, sich also der Parität näherte.
Auswirkungen auf Unternehmen und Investoren
Die Branche, die am stärksten betroffen ist, ist der Automobilsektor. Aktien großer Hersteller wie BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen verloren zwischen vier und sechs Prozent an Wert. Experten weisen darauf hin, dass viele in den USA verkaufte Fahrzeuge deutscher Hersteller nach Mexiko ausgelagert werden, was die Risiken durch die neuen Zölle erhöht. Jürgen Molnar, Stratege bei Robomarkets, äußerte, dass die Erwartungen an Verhandlungen mit Trump enttäuscht wurden und bezweifelt, dass die geplanten Telefonate mit den Regierungschefs von Kanada und Mexiko wesentliche Änderungen herbeiführen können.
Die Sorgen über die Zölle und deren Einfluss auf die Inflation könnten auch die US-Notenbank dazu bewegen, bei Zinssenkungen vorsichtiger vorzugehen. Analysten verweisen auf den steigenden Druck auf die Finanzmärkte. David Zahn von Franklin Templeton warnte vor einer höheren Staatsverschuldung und den damit verbundenen Inflationsrisiken. Diese Entwicklung könnte auch Auswirkungen auf die Prognosen des DAX haben.
Auf der anderen Seite scheinen einige deutsche Unternehmen, wie die Deutsche Börse, vom Marktgeschehen sogar zu profitieren. Die Aktie erreichte ein Rekordhoch und DAX-Titel konnten seit Jahresbeginn knapp 20 % zulegen. DZ-Bank-Analyst Michael Holstein hat die DAX-Prognose für Ende 2025 von 21.500 auf 26.000 Punkte erhöht, dennoch bleiben große Bedenken hinsichtlich der Finanzierbarkeit und möglichen Verschwendung von Steuergeldern.
Aktuelle Wirtschaftslage und Ausblicke
Die deutsche Ausfuhrbilanz für Januar zeigt einen Rückgang um 2,5 % im Vergleich zum Dezember sowie einen Rückgang von 0,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Produktion in Deutschland um 2,0 % im Januar gestiegen ist, was den stärksten Anstieg seit August darstellt. Anleger beobachten diese Entwicklungen genau, um zukünftige Trends zu antizipieren.
Im Bereich der Kryptowährungen ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen: Der Bitcoin-Kurs fiel unter 80.000 Dollar, nachdem er in der Vorwoche noch bei 95.000 Dollar lag. Die US-Regierung plant, eine strategische Reserve aus konfiszierten Bitcoins aufzubauen, was weitere Unruhen an den Kryptomärkten hervorrufen könnte.
Die Unsicherheiten an den Märkten zeigen, dass die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen eng miteinander verwoben sind. Gerade in Zeiten von Handelskriegen und steigenden Zöllen ist es wichtig, einen genauen Blick auf die geostrategischen Rahmenbedingungen zu werfen. Anleger sollten sich bewusst sein, welche Unternehmen von diesen Veränderungen betroffen sind und entsprechend strategisch handeln. Möglichkeiten zur Identifikation von potenziell gefährdeten Unternehmen und Nutznießern sind entscheidend, um in diesen unsicheren Zeiten erfolgreich zu navigieren.