Wismar

Historischer Triebwagen „SB M1“ kehrt nach Wismar zurück: Rettung für die Geschichte!

Die Wismarer Eisenbahnfreunde haben sich ein ehrgeiziges Projekt vorgenommen: Sie möchten den historischen Triebwagen „SB M1“ aus Dänemark nach Wismar bringen. Der Triebwagen, der 1927 in der Waggonfabrik Wismar gefertigt wurde, wurde für 4000 Euro vom Dänischen Eisenbahn-Club erworben. Diese einmalige Gelegenheit stellt nicht nur eine Rückkehr zu den Wurzeln der Wismarer Industriegeschichte dar, sondern auch eine bedeutende Rettungsaktion für die Geschichte des Triebwagenbaus.

Der „SB M1“ war bis 1968 auf der Skagenbahn in Nordjütland im Einsatz. Nach seiner Ausmusterung fand das Fahrzeug zunächst einen privaten Besitzer und landete später bei dänischen Bahnfreunden. Der Triebwagen ist Teil einer innovativen Baureihe, die ab 1920 entwickelt wurde, und gilt als technische Meisterleistung: Motor und Getriebe sind in einem Drehgestell untergebracht. Dieses Konstruktionsprinzip wurde erstmals auf einer Eisenbahnausstellung 1924 in Seddin präsentiert.

Transport und Herausforderungen

Der Transport des 42 Tonnen schweren Fahrzeugs nach Wismar wird sich als Herausforderung erweisen. Onkel [ostsee-zeitung.de] berichtet, dass der favorisierte Weg über das Meer führen soll. Zwei Kräne werden benötigt, um den Triebwagen auf einen Tieflader und anschließend auf einen Frachter zu heben. Die Kosten für den Transport werden eine fünfstellige Summe erreicht, was die Eisenbahnfreunde vor die Aufgabe stellt, die nötigen Mittel zu beschaffen.

Die Waggonfabrik Wismar, wo der Triebwagen einst gebaut wurde, hat eine lange Geschichte. Gegründet 1894 von Heinrich Podeus, war sie ein bedeutender Hersteller von Schienenfahrzeugen bis zur Schließung 1947. Sie produzierte eine Vielzahl von Fahrzeugen, darunter Kühl- und Schlafwagen sowie Omnibusse. Der Bau von Triebwagen begann in den 1920er Jahren und stellte einen Höhepunkt in der Innovationsgeschichte der Waggonfabrik dar, die später wesentlich zur Entwicklung des Triebwagenbaus beitrug, nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland.

Historische Bedeutung und Zukunft

Die Aufarbeitung des „SB M1“ stellt für die Wismarer Eisenbahnfreunde derzeit eine finanzielle Herausforderung dar, eine vollständige Restaurierung ist momentan nicht möglich. Dennoch soll der Triebwagen als Schmuckstück im Museum dienen und könnte einen wertvollen Beitrag zu dem Rundweg durch die Wismarer Museen leisten. Ein Foto des „SB M1“ ist bereits im Stadtgeschichtlichen Museum ausgestellt, was die Verbundenheit zur Wismarer Geschichte unterstreicht.

Die Bedeutung der Rettung und Erhaltung des „SB M1“ übersteigt nicht nur die lokale Dimension. Er stellt ein wichtiges Relikt aus der Zeit des innovativen Triebwagenbaus dar und ist ein Zeichen für die technische Kompetenz der Wismarer Waggonfabrik, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Maßstäbe setzte. Der Triebwagen ist nicht nur ein Stück Eisenbahngeschichte, sondern auch ein Symbol für den industriellen Fortschritt in der Region.

Die Wismarer Eisenbahnfreunde sind fest entschlossen, den „SB M1“ zur Wismarer Museumslandschaft zurückzubringen und damit ein bedeutendes Kapitel der Lokomotiven- und Waggonbaugeschichte zu bewahren und zu präsentieren. Die Aktionen zur Mittelbeschaffung haben bereits begonnen und bieten Bürgern die Möglichkeit, sich an diesem historischen Projekt zu beteiligen.

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Wismar, Deutschland
Beste Referenz
ostsee-zeitung.de
Weitere Infos
lokschuppen-wismar.de

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