
Am 12. Februar 2025 berichten zahlreiche Medien über die aktuelle Hochwassersituation in Deutschland. Besonders betroffen ist die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Pegelstände der Ostsee an verschiedenen Messstationen, darunter Wismar und Warnemünde, im Fokus stehen. Laut Ostsee-Zeitung wird hierbei auch auf historische Wasserstände verwiesen, wie den Höchststand von 770 cm, der am 13. November 1872 in Warnemünde gemessen wurde.
Die Differenz zwischen mittlerem Niedrigwasser (MNW) und mittlerem Hochwasser (MHW) wird durch die Daten von Warnemünde verdeutlicht. Während der MNW über den Zeitraum von 2010 bis 2020 durchschnittlich 407 cm betrug, lag der MHW bei 617 cm.
Sturmflutsituationen und Warnsysteme
Die Sturmflut-Klassen an der deutschen Ostseeküste sind klar definiert, wobei eine Sturmflut ab einem Anstieg von 1,00 m über dem mittleren Wasserstand registriert wird. Schwere Sturmfluten über 1,50 m stellen eine gewisse Bedrohung dar, insbesondere in Anbetracht der letzten schweren Sturmflut, die im Oktober beschädigte Infrastruktur im Wert von rund 56 Millionen Euro in Mecklenburg-Vorpommern verursacht hat.
In der Stadt Sassnitz wurde ein Finanzbedarf von etwa 42 Millionen Euro zur Wiederherstellung der Infrastruktur gemeldet, während für künstliche Aufspülungen zur Wiederherstellung von Stränden und Dünen sechs Millionen Euro veranschlagt wurden. Die Methode zur Warnung der Bevölkerung umfasst ein breites Spektrum, von Radio und Fernsehen bis hin zu Warn-Apps und Social Media, was in Anbetracht des jüngsten Sturmtiefs Zoltan von Anekdoten aus Bayern untermauert wird. In Bayern gab es aufgrund hoher Pegelstände zahlreiche Einsätze von Einsatzkräften, wie Spiegel berichtet.
Globale Zusammenhänge des Hochwassers
Die Ursachen für Hochwasser sind vielseitig und reichen von starken Regenfällen bis zur Schneeschmelze. Der globale Klimawandel beeinflusst diese Situation noch weiter, da eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser speichern kann und somit die Niederschlagsmengen erhöht. Statistiken belegen, dass in Deutschland etwa 7,6 Prozent aller Adressen einem statistischen Hochwasserrisiko ausgesetzt sind. Insbesondere die Zerstörung natürlicher Überschwemmungsgebiete und die Versiegelung von Flächen tragen zur Gefährdung bei.
Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit: Ende Dezember 2023 kam es in mehreren Bundesländern zu Hochwasser und Überschwemmungen. Niedersachsen aktivierte den Europäischen Katastrophenschutzmechanismus, um die Situation zu bewältigen. Auch wenn sich die Lage nach einigen Wochen beruhigte, erinnerte diese Episode an die verheerenden Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2021, die ein versichertes Schadensmaß von bis zu 5,5 Milliarden Euro hinterließ.
Diese Entwicklungen unterstreichen die Dringlichkeit, nicht nur auf aktuelle Hochwasserereignisse zu reagieren, sondern auch nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Risiken zu minimieren. Die Forderung nach Wiederherstellung natürlicher Überschwemmungsräume wird von Umweltverbänden lautstark unterstützt und ist ein zentraler Punkt in der kommenden Diskussion über Hochwasserschutz in Deutschland. Die aktuelle Wettersituation und die anhaltenden Warnungen der Hochwasserzentralen sind ein klarer Hinweis darauf, dass die Thematik noch lange nicht abgeschlossen ist.