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Alkohol und Drogen an Schulen: Alarmierende Zahlen und neue Projekte!

Mecklenburg-Vorpommern steht vor großen Herausforderungen im Kampf gegen den Missbrauch von Alkohol und Drogen an Schulen. Im Schuljahr 2023/24 wurden insgesamt 47 Vorkommnisse in Schulen des Landes gemeldet, was einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders auffällig ist die regional unterschiedliche Verteilung: Während das Staatliche Schulamt Greifswald einen drastischen Rückgang von 23 auf 9 Fälle verzeichnet, steigen die Zahlen in Neubrandenburg von 9 auf 14 und in Schwerin von 11 auf 14 Fälle an. Auch das Schulamt Rostock berichtete von einem Anstieg von 3 auf 6 Fälle. In den beruflichen Schulen wurden in diesem Jahr vier Vorkommnisse registriert, nachdem im Vorjahr keine Vorfälle bekannt wurden.

Die Situation verschärfte sich während der Corona-Pandemie, wie die Zählungen der vergangenen Jahre zeigen. Im Schuljahr 2016/17 wurden lediglich 14 Fälle dokumentiert, während die Zahl in den letzten Jahren stark anstieg – insbesondere auf 33 Meldungen im Jahr 2021/22. Ein tragischer Vorfall, der die Diskussion um Drogenmissbrauch verstärkt hat, war der Drogentod einer 13-Jährigen in Altentreptow am 26. Juni 2023, bedingt durch eine Ecstasy-Pille.

Maßnahmen zur Suchtprävention

In Reaktion auf die Problematik wurden in den letzten zwei Jahren 191 Maßnahmen zur Drogenprävention umgesetzt. Ein bemerkenswerter Schritt ist ein bundesweit einmaliger Modellversuch in Mecklenburg-Vorpommern, der es Partygästen ermöglicht, Drogen auf ihre Reinheit testen zu lassen. Zudem äußerte der AfD-Abgeordnete Enrico Schult Bedenken über ein möglicherweise wachsendes Drogenproblem und die Folgen der Cannabis-Legalisierung. Er fordert eine verstärkte Aufsicht durch Lehrer und Schulleiter sowie erweiterte Befugnisse zur Kontrolle von Schultaschen bei Verdacht auf Drogenbesitz.

Zusätzlich wurde die interaktive Aufklärungsarbeit in Schulen auf drei Jahre verlängert, um Jugendliche über die Gefahren von Alkohol, Cannabis und anderen Drogen aufzuklären. Bildungsministerin Simone Oldenburg unterzeichnete hierfür eine Kooperationsvereinbarung mit der AOK Nordost und dem LAKOST. Der Ansatz „Appgestützte interaktive Suchtprävention“ soll insbesondere in Berufsschulen, Gymnasien und Regionalen Schulen gefördert werden. Dies wird durch die Unterstützung der AOK Nordost, die jährlich 18.000 Euro bereitstellt, und der Landesmittel in Höhe von 6.000 Euro ermöglicht.

Gesundheitliche Aufklärung und Legalisierung von Cannabis

Die Aufklärungsprogramme richten sich insbesondere an Jugendliche, um das Bewusstsein für die gesundheitlichen Folgen des Drogenkonsums zu schärfen, was besonders vor dem Hintergrund der geplanten Legalisierung von Cannabis für Personen über 18 Jahren an Bedeutung gewinnt. Die Zahl der Konsumenten unter Jugendlichen hat laut aktuellen Erhebungen der BZgA in den letzten Jahren zugenommen, mit 8,3% der 12- bis 17-Jährigen, die 2023 Cannabis konsumierten, und 47,2% der 18- bis 25-Jährigen.

Zusätzlich sollen Lehrer durch kostenfreie Angebote zu Cannabisschulungen und Materialien von Portalen wie „infos-cannabis.de“ und „cannabispraevention.de“ in ihrer Arbeit unterstützt werden. Maximilian von Heyden vom FINDER e.V. betonte, dass die Regulierung von Cannabis die schulische Gesundheitsförderung stärken könne. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten – Lehrer, Schulsozialarbeiter, Eltern und Jugendliche – sei entscheidend für eine wirksame Präventionsarbeit.

Diese vielschichtigen Ansätze zur Drogenprävention unterstreichen die wichtige Rolle, die Schulen in der Suchtprävention spielen können, und die Notwendigkeit, Lebenskompetenzen neben dem klassischen Unterricht zu fördern. Die Schaffung von sicheren Räumen für Diskussionen und Aufklärung wird als essentiell erachtet, um Jugendlichen zu helfen, Risiken richtig einzuschätzen und in kritischen Situationen „Nein“ sagen zu können.

Die Entwicklung von evidenzbasierten Programmen und die aktive Beteiligung aller Akteure sind von entscheidender Bedeutung, um das Ziel einer gesundheitsfördernden Umgebung an Schulen zu erreichen. Weitere Informationen sind unter www.lakost-mv.de verfügbar.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Altentreptow, Deutschland
Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
aok.de

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