Am Samstagmorgen trafen sich rund zwanzig Personen am Stadthafen in Rostock, um einer todkranken Freundin ein unvergessliches Erlebnis zu schenken. Birgit, von vielen liebevoll „Birli“ genannt, leidet an der unheilbaren Krankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), die zu fortschreitender Muskelschwäche führt. Diese besondere Zusammenkunft, die vor allem aus ehemaligen Klassenkameraden besteht, die in Groß Stieten ihr Abitur abgelegt haben, wurde durch das Projekt „Wünschewagen“ des ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht, wie nordkurier.de berichtet.
Birgit, die viele Jahre in Rostock lebte, wurde aus einer Intensiv-Pflegeeinrichtung in Greifswald abgeholt. Zusammen mit ihren Freunden und den ehrenamtlichen Mitarbeitern des ASB, darunter Vivien-Sophie Toth, Klim Hähnlein und Manuel Amthor, plante man diesen Ausflug, um Birgit einen besonderen Tag am Meer zu ermöglichen. Erste Station war eine Fahrt mit dem Fahrgastschiff „Rostocker 7“ nach Warnemünde. Die Atmosphäre war geprägt von Sekt, fröhlichen Gesprächen und viel Gelächter. Birgit genoss jeden Moment und die Erinnerungen an frühere Zeiten mit ihren Freunden wurden lebendig.
Ein unvergesslicher Tag am Meer
In Warnemünde angekommen, erhielt Birgit die Möglichkeit, ein Eis zu essen und die frische Brise der Ostsee zu genießen. Um ihr den Zugang zum Wasser zu erleichtern, wurde ein spezieller Steg verlegt, der es ihr ermöglichte, trotz Rollstuhl näher ans Wasser zu gelangen. Der Anblick des Meeres schien Birgit nachdenklich und gleichzeitig glücklich zu machen.
Die ehrenamtlichen Helfer des ASB reflektierten während des Ausflugs über die Bedeutung solcher Tagen. Hierbei wird die Verbindung zu den Wünschenden besonders spürbar. Sie erleben nicht nur den Moment der Erfüllung von Wünschen, sondern auch, wie wichtig solche Erlebnisse für Betroffene und deren Angehörige sind.
Engagement und Unterstützung
Das Engagement des ASB-Wünschewagens ist nicht nur ein lokal begrenztes Projekt. Es bietet Möglichkeit zur Unterstützung und wird durch Spenden von Unterstützern finanziert. wuenschewagen.de erläutert, dass auch kleinere Spenden von bis zu 300,00 Euro keine Spendenquittung mehr benötigen, sondern eine Buchungsbestätigung von der Bank ausreicht, um steuerlich geltend gemacht zu werden.
Darüber hinaus weist wuenschewagen.de auf die Möglichkeit hin, ehrenamtlich als Wunscherfüller zu wirken. Interessierte können sich dort informieren und an einer umfassenden Schulung teilnehmen, die sie auf die Herausforderungen und Emotionen während der Wunschfahrten vorbereitet.
Der Tag in Rostock, voller Lachen und emotionaler Momente, zeigt eindrücklich, wie wertvoll solche Erlebnisse für Betroffene sind. Die Freundschaft und der Mut von Birgit und ihrer Begleiter geben einen tiefen Einblick in die Kraft, die solche Ausflüge entfalten können – nicht nur für die Wünschenden selbst, sondern auch für ihre Unterstützer.
