Am 16. Januar 2025 hat die Rostocker Bürgerschaft mit großer Mehrheit einen entscheidenden Beschluss gefasst: Der langfristige Erhalt des Eisbrechers „Stephan Jantzen“ im Rostocker Stadthafen wurde sichergestellt. Insbesondere die Zustimmung zu einem geplanten Werftaufenthalt für das Historische Schiff, der zur Erhaltung der Schwimmfähigkeit notwendig ist, wurde bekräftigt. Die Stadt Rostock ist seit 2017 Eigentümerin des Eisbrechers, der seit 2009 eine attraktive Anlaufstelle im Stadthafen darstellt und Teil des maritimen Erbes ist.
Die geplanten Sanierungsarbeiten sind für das Jahr 2027 vorgesehen und werden voraussichtlich über zwei Millionen Euro kosten. Der Verein „Technische Flotte Rostock e.V.“, der sich um die Pflege und den Betrieb des Schiffs kümmert, leistet dabei wertvolle ehrenamtliche Arbeit, die jährlich zwischen 13.000 und 15.000 Stunden umfasst. Thomas Gehrke, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, äußerte sich positiv über die Entscheidung der Bürgerschaft und betonte die Bedeutung des Schiffs als touristische Attraktion, da jährlich bis zu 10.000 Besucher die „Stephan Jantzen“ besichtigen.
Hintergrundinformationen
Der 68 Meter lange Eisbrecher wurde 1967 in Leningrad gebaut. Er ist seit 2005 außer Dienst und gilt als Blickfang im Rostocker Stadthafen. Laut dem Vereinskapitän Michael Egelkraut besteht kein unmittelbares Risiko eines Untergangs, die Werftmaßnahme ist jedoch als präventive Maßnahme dringend erforderlich, um Wassereintritt und damit eine potenzielle Gefahr zu vermeiden. Die letzte umfassende Dockung fand bereits 2003 statt, und ein Abwracken des Schiffs könnte bevorstehen, falls die Sanierungsarbeiten nicht durchgeführt werden.
Die jährlichen Betriebskosten für das Schiff belaufen sich auf etwa 30.000 Euro, dazu kommen weitere Ausgaben, wie rund 650.000 Euro für neue Dalbenschlösser am Anleger. Die Bürgerschaft hat zudem zugesagt, die erforderlichen Mittel für den Werftaufenthalt im Doppelhaushalt 2026/27 bereitzustellen. In ihrer Rede unterstrich Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) die Notwendigkeit der Unterstützung des Bundes für den Erhalt des maritimen Erbes von Rostock.
Der Verein „Technische Flotte Rostock“ verfolgt das Ziel, den Eisbrecher nicht nur als technisches Denkmal zu erhalten, sondern auch seine touristische Nutzung langfristig zu sichern. Dank des Engagements der 50 Mitglieder sind die Bemühungen um den Erhalt und die Pflege des „Stephan Jantzen“ geprägt von Zusammenhalt und Verantwortungsbewusstsein. 2027 wird das Schiff sein 60. Jubiläum feiern, und die bevorstehenden Sanierungsarbeiten sollen sicherstellen, dass es auch weiterhin eine zentrale Sehenswürdigkeit im Rostocker Stadthafen bleibt.
Um mehr über die aktuellen Entwicklungen zum Eisbrecher „Stephan Jantzen“ zu erfahren, können Sie die Berichte von Nordkurier und NDR konsultieren.
