
Ein skandalöser Fall sorgt derzeit für Aufsehen in Rostock: Der als „Trauerschwindler“ bekannte Ex-Bestatter wurde zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Das Urteil des Landgerichts Rostock ist bereits rechtskräftig, da die Verteidigerin die Revision zurückgenommen hat. Der 50-Jährige hatte am 9. Dezember 2024 ein umfassendes Geständnis abgelegt, nachdem ihm ein bestimmter Strafrahmen zugesichert wurde. In der Zeit von 2016 bis 2018 betrog er mehrere Frauen um Geld, wobei er in zwei Fällen deren emotionale Verletzlichkeit nach einem Trauerfall ausnutzte.
Der totale Schaden, den der Betrüger verursacht hat, beträgt laut früheren Angaben einen sechsstelligen Betrag. Die Urteile, die in die Gesamtfreiheitsstrafe flossen, beinhalten auch ein Urteil des Amtsgerichts vom 4. September 2024. Der Richter betonte, dass der Angeklagte eine falsche Richtung gewählt habe, um seinen Lebensunterhalt durch Straftaten zu sichern. Die Schwere seiner Taten wurde auch in der ARD-Dokumentation „Der Trauerschwindler“ thematisiert, die dem Fall zusätzliche mediale Aufmerksamkeit bescherte.
Psychologische Aspekte von Betrug
Doch was treibt Menschen dazu, andere zu betrügen? Die psychologischen Beweggründe hinter Betrug in Beziehungen sind komplex und vielfältig. Wut und Groll, Probleme mit dem Selbstwertgefühl, Mangel an Liebe sowie ein geringes Engagement sind einige der häufigsten Gründe für untreues Verhalten. Häufig wird Betrug auch durch eine emotionale Vernachlässigung in der Beziehung begünstigt. Besonders hervorzuheben ist, dass emotionaler Betrug oft genauso schmerzhaft ist wie sexueller Betrug, wobei Studien zeigen, dass Männer stärker auf sexuelle Untreue reagieren, während Frauen von emotionaler Untreue mehr betroffen sind. Bonobology berichtet, dass Betrug in Beziehungen häufig zu Vertrauensbrüchen führt und in vielen Fällen auch eine Antwort auf finanzielle Abhängigkeiten darstellen kann.
Unter den psychologischen Faktoren, die das Verhalten eines Betrügers beeinflussen können, finden sich auch solche, die mit der Familiendynamik oder der persönlichen Geschichte zusammenhängen. So wird beispielsweise festgestellt, dass eine bedeutende Anzahl an Scheidungen, in den USA sogar 20-40 %, auf Untreue zurückzuführen sind. Psychische Probleme können ebenfalls zu einem erhöhten Risiko für Betrug führen, während viele Betrüger in ihren Hauptbeziehungen emotional vernachlässigt werden.
Bleibende Auswirkungen von Betrug
Die Folgen von Betrug sind oft tiefgreifend und können weitreichende Konsequenzen für die betroffenen Beziehungen haben. Es ist jedoch nicht immer so, dass Untreue zur Beendigung einer Beziehung führt; viele Paare schaffen es, auch nach solch schmerzhaften Erfahrungen wieder zueinanderzufinden. In einigen Fällen kann die Überwindung von Untreue sogar dazu führen, dass die Beziehung gestärkt aus der Krise hervorgeht. Die Komplexität von Betrug und seine unterschiedlichen Facetten verdeutlichen, dass es sich um ein vielschichtiges Phänomen handelt, das sowohl emotionale als auch psychologische Dimensionen umfasst.