
Aktuell sind die Bedingungen in Mecklenburg-Vorpommern außergewöhnlich trocken. Seit dem 1. Februar wurden in Schwerin weniger als 10 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. Diese extreme Trockenheit führt zu einer besorgniserregenden Waldbrandgefahr, die sich in den letzten Wochen deutlich verstärkt hat. Der Deutsche Wetterdienst hat in einigen Landesteilen bereits die zweithöchste Warnstufe ausgerufen. Besonders betroffen sind die südlichen Regionen des Landes, wo die Feuerwehr im Landkreis Ludwigslust-Parchim bereits zu mehreren Einsätzen aufgrund von Wald- und Flächenbränden ausrücken musste. Dies berichtet Nordkurier.
Die anhaltende Trockenheit führt zu einem erheblichen Feuchtigkeitsmangel an der Erdoberfläche. So zeigten Messgeräte am vergangenen Mittwoch eine Luftfeuchtigkeit von nur 25 bis 30 Prozent, während ein Wert von 60 Prozent üblich ist. Die vertrockneten Grasreste aus dem Vorjahr erhöhen zusätzlich das Risiko für Waldbrände, insbesondere in den sandigen Böden und Kiefernwäldern der Region. Ein Beispiel dafür ist die Rostocker Heide, der größte Stadtwald in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Fläche von 6.000 Hektar, wo bereits die Waldbrandstufe 3 gilt.
Erhöhte Waldbrandgefahr und präventive Maßnahmen
Die Beachtung von Verhaltensregeln wird in dieser kritischen Situation umso wichtiger. Um die Brandgefahr zu minimieren, sollten Waldbesucher Abstand zu vertrocknetem Laub und Gräsern beim Autofahren halten, Zigaretten nicht aus dem Fenster werfen und im Wald sowie in Feldfluren nicht rauchen. Zigarettenreste sollten im Aschenbecher im Auto entsorgt werden. Auch ist es ratsam, nur an ausgewiesenen Grill- und Lagerfeuerplätzen zu arbeiten, dabei einen Mindestabstand von 50 Metern zum Wald einzuhalten.
Zusätzlich ist es empfehlenswert, nur auf ausgewiesenen Waldparkplätzen zu parken und die Waldwege für Lösch- und Rettungskräfte freizuhalten. Auffällige Brände sollten sofort der Feuerwehr oder Polizei gemeldet werden, um Schlimmeres zu verhindern. Die Feuerwehr und Forstexperten warnen eindringlich vor der erhöhten Brandgefahr aufgrund des fehlenden frischen Grüns in der Vegetation, insbesondere in den stark betroffenen Gebieten.
Ursachen und Auswirkungen von Waldbränden
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass über 90 Prozent der Waldbrände menschlichen Ursprungs sind. Hauptursachen sind sorgloses Verhalten wie das Rauchen im Wald oder das Entzünden von Feuer. Zudem ist eine Zunahme von Trockengewittern und intensivere Blitzschläge zu beobachten. Die Erhaltung und Pflege naturnaher Wälder kann jedoch zur Reduzierung der Brandgefahr beitragen. In Europa kommen urwaldartige Restbestände besser mit dem Klimawandel klar und sind daher weniger von extremen Trockenperioden betroffen. Zukünftige, naturnahe Waldgestaltung kann helfen, eine kühlere, windstillere und feuchtere Umgebung zu schaffen, die die Brennbarkeit verringert. Diese Aspekte werden von WDR unterstützt.
Die anhaltenden Trockenheit und die damit verbundene Waldbrandgefahr in Mecklenburg-Vorpommern macht deutlich, dass sowohl präventive Maßnahmen als auch ein erhöhtes Bewusstsein für den Umgang mit unserer Natur notwendig sind, um katastrophale Folgen zu vermeiden.