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Küstenabbruch in Stahlbrode: Bungalows, Wege und Treppen in Gefahr!

In der Bungalowsiedlung „Rügenblick“ in Stahlbrode sieht die Lage für Eigentümer und Anwohner angespannt aus. Trotz des überstandenen Winters 2024/25 zeigt sich eine ernsthafte Bedrohung für die beeindruckende Küstenlinie und die beliebten Erholungsstätten an der Ostsee. Diese Bungalowsiedlung besteht aus etwa 80 Häusern, die unter dem stetigen Rückgang des Steilufer leiden. Bürgermeister Thomas Pauketat setzt sich intensiv dafür ein, im Dialog mit der Landesregierung in Schwerin und dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Lösungen zu finden, um den Abriss der Steilküste zu verhindern. Der Küstenschutz steht im Mittelpunkt dieser Bemühungen, da jeden Tag Erosion und Naturkräfte an der Küste nagen.

Der Rückgang der Steilküste ist dramatisch: Ein kürzlich gesichteter Meter Küste ist bereits verschwunden, und Prognosen besagen, dass innerhalb von 100 Jahren der Uferlinienrückgang etwa 11,5 Meter betragen könnte. Die anhaltenden Sturmfluten haben zusätzlich zu den Schwierigkeiten beigetragen; eine schwere Sturmflut im Herbst 2023 zerstörte den Fähranleger und unterspülte zwei der drei 2019 errichteten Hochufertreppen, die insgesamt über 207.000 Euro gekostet haben. Vor diesem Hintergrund kämpfen die Mitglieder des Vereins „Rügenblick“ um die Erhaltung dieser Treppen und des angrenzenden Wanderwegs entlang des Boddens, der durch diese Naturereignisse ebenfalls in Gefahr gerät.

Gemeinsames Ziel beim Küstenschutz

Harald Buschner, ein Mitglied des Bungalow-Vereins, äußert Bedenken hinsichtlich der Zukunft der Bungalows und hat bereits 23.000 Euro in Küstenschutzmaßnahmen investiert. Trotz der hohen Investitionen sind die Meinungen über die Notwendigkeit weiterer Schutzmaßnahmen geteilt. In Schwerin wird maximal von einer Duldung der aktuellen Situation gesprochen. Die untere Naturschutzbehörde hat 2021 ein Schreiben veröffentlicht, das die Befestigung der Treppenaufgänge und des Klifffußes erlaubt, jedoch strenge Einschränkungen für die Lagerung von Feldsteinen am Strand festlegt.

Während der Fachminister Till Backhaus 2021 Bedenken über den Küstenrückgang äußerte, bezeichnete er die Bungalows nicht als unmittelbar gefährdet. Trotz dieser Aussagen bleibt die Situation fragil, und der Druck für wirksame Schutzmaßnahmen wächst. Bürgermeister Pauketat und die Landesregierung setzen alles daran, um die Hochufertreppen für die kommenden Jahre zu bewahren und die Auswirkungen von Extremwetterereignissen zu kontrollieren.

Steigende Bedrohungen durch den Klimawandel

Die Probleme in Stahlbrode könnten sich in Zukunft durch den Klimawandel verschärfen, da bis Ende des 21. Jahrhunderts mit einem Anstieg des Meeresspiegels um bis zu einen Meter gerechnet wird, was extreme Wetterereignisse verstärken könnte. Besonders in Küstenregionen wie der Nordsee sind solche Veränderungen bereits spürbar. Dort könnten Sturmfluten sogar bis über einen Meter höher als die historische Sturmflut von Februar 1962 auflaufen, was für zahlreiche Küstenlösungen spricht, die den Schutz der Bewohner und der Infrastruktur sicherstellen.

Flexible Schutzstrategien sind dabei entscheidend. Der Küstenschutz in Deutschland ist als Gemeinschaftsaufgabe zwischen Bund und Ländern im Grundgesetz verankert. Zu den möglichen Maßnahmen gehören der Deichbau, Sandaufspülungen, Küstenschutzdünen und Wellenbrecher. Diese Strategien müssen von der Bevölkerung mitgetragen werden und erfordern oft erhebliche Investitionen. Die Herausforderung, sicherzustellen, dass sowohl Menschen als auch Natur geschützt bleiben, wird in den kommenden Jahren immer wichtiger, auch für die Bungalowsiedlung in Stahlbrode.

Für mehr Informationen über die Situation in Stahlbrode, lesen Sie die detaillierte Berichterstattung von Ostsee-Zeitung und weitere Hintergründe auf eskp.de.

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ostsee-zeitung.de

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