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Containerschule in Greifswald: Abschied von jahrelangem Stillstand!

In Greifswald wird seit Jahren an der Planung eines neuen „Inklusiven Schulzentrums am Ellernholzteich“ gearbeitet, doch der Fortschritt bleibt hinter den Erwartungen zurück. Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder (Grüne) gibt zu, dass die Schule bereits vor drei Jahren hätte fertiggestellt werden müssen. Dennoch stehen bis heute die Grundschulen unter enormem Druck, da sie überfüllt sind. Statt einer neuen Schule wird nun eine Notlösung geschaffen: ein Container-Bau für die Schüler. Dr. Andreas Kerath (SPD) äußert scharfe Kritik an der Stadtregierung und bezeichnet den Stillstand als „Offenbarungseid“ für die Bildungsmisere in Greifswald.

Der Standort der Container-Bauten an der Feldstraße ist umstritten. In der Nähe entsteht ein Gefahrenabwehrzentrum, was von vielen als unglücklich erachtet wird. Kerath warnt zudem, dass die wirtschaftlichen Kosten für die Stadt durch die Verzögerungen letztlich höher ausfallen werden, als wenn man zeitnah mit dem Bau des Schulzentrums begonnen hätte. Laut Fassbinder gibt es noch immer Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Fördermittel, die von der Landesregierung bereitgestellt werden müssen.

Die Zukunft der Bildung in Greifswald

Der Container-Bau, der als Übergangslösung gedacht ist, soll ab Herbst 2026 in Betrieb genommen werden. Zunächst werden dort zwei Klassen mit jeweils 24 Kindern unterrichtet, bevor im Schuljahr 2027/2028 zwei weitere Klassen hinzukommen. Die Fortführung des Schulzentrums wird in einem neuen, barrierefreien Gebäude an der Osnabrücker Straße ab dem Schuljahr 2028/2029 angestrebt. Es bleibt jedoch kritisch zu betrachten, dass die Container nicht barrierefrei sind.

Die Stadt Greifswald hat in den letzten Jahren diverse Bildungsprojekte gefördert, um die Infrastruktur zu verbessern. So flossen beispielsweise Städtebaufördermittel in Höhe von 354.000 Euro in die integrierte Gesamtschule Erwin Fischer. Diese Schule zeigt, dass auch die Umsetzung eines Inklusionskonzepts und moderner Unterrichtsräume möglich ist. Aber auch die regionale Schule Ernst Moritz Arndt erhielt 3,778 Millionen Euro für dringende Renovierungsmaßnahmen und die Wiederherstellung sportlicher Außenanlagen.

Status der Inklusion in Deutschland

Obwohl Greifswald Fortschritte anstrebt, bleibt die Situation im Bereich der Inklusion in Deutschland herausfordernd. Laut der Bertelsmann Stiftung hat sich Deutschland den Zielen der UN-Behindertenrechtskonvention nur langsam angenähert. Die Exklusionsquote ist zwar leicht gesunken, von 4,8 % im Jahr 2008/09 auf 4,2 % in der Zeit von 2022/23, jedoch existiert nach wie vor eine klare Trennung zwischen allgemeinen Schulen und Förderschulen. Die Entwicklung der Exklusionsquote variiert stark zwischen den 16 Bundesländern. Es fehlt an einem länderübergreifenden, koordinierten Umgang beim Ausbau eines inklusiven Schulsystems in Deutschland.

Somit steht Greifswald nicht allein mit seinen Herausforderungen da, beleuchtet die Situation doch einen weitreichenden Mangel an Planungssicherheit und Infrastruktur im deutschen Bildungssystem. Die Stadtverwaltung unterstreicht in ihren Bemühungen um neue Bildungsorte, dass die Stärkung der Bildungsinfrastruktur eine zentrale Aufgabe ist, die nicht nur lokal, sondern national angegangen werden muss.

Für weitere Details zu den Planungen in Greifswald siehe Nordkurier und zur Förderung von Bildungsorten Greifswald.

Zusätzliche Informationen zur Inklusion in Deutschland finden Sie in den Berichten der Bertelsmann Stiftung.

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Greifswald, Deutschland
Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
greifswald.de

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