
In Greifswald nimmt der Bau eines neuen Hotels am Museumshafen Gestalt an, das sowohl für Urlauber als auch für Geschäftsreisende ausgelegt ist. Geplant ist ein Hotel mit mehr als 100 Zimmern und gastronomischen Angeboten. Die Baustelle ist bereits vorbereitet: Die Bodenplatte ist gegossen, und ein Zaun umschließt das Areal. Daneben wurde ein großes Beton-Element aufgestellt. Die Stadtverwaltung hat dafür die vollständige Baugenehmigung erteilt, was den Weg für die nächsten Schritte frei macht. Wie der Nordkurier berichtet, wird das Hotel unter der Marke Cavallo Hotels betrieben und als „4 Sterne full service Hotel“ angekündigt.
Ein bedeutender Aspekt des Projekts ist die Entscheidung, die Bauweise von Massivbau auf Holz-Modulbau umzustellen. Diese Umstellung ist nicht nur ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, sondern soll auch die Bauzeit verkürzen und klimatische Vorteile bieten. Fertige Zimmer und Bäder werden als Module zur Baustelle gebracht und dort mit einem Kran montiert. Diese innovative Methode wurde von der ESC Building Group entwickelt und hat bereits in anderen Projekten ihre Effizienz unter Beweis gestellt.
Modulbau und seine Vorteile
Die aktuelle Planung sieht die Errichtung eines Stadt- und Business-Hotels mit 120 bis 140 Doppelzimmern vor. Dieses barrierefreie Hotel wird ausschließliche Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwenden, wobei 75% des Gebäudes aus Holz gefertigt werden, das während seines Wachstums 2.000 Tonnen CO₂ gebunden hat. Der modulare Holzbau erlaubt eine Bauzeit von nur etwa acht Monaten, während konventionelle Bauweisen signifikant länger benötigen würden, wie Hermann-Englert-Architekten dargelegt haben.
Das Baukonzept beinhaltet eine Kombination aus Holzmodulen und Beton-Fertigteilen für die Flurdecken. Diese Konstruktion gewährleistet hohe Stabilität bei geringem Gewicht und schafft ein angenehmes Raumklima. Zudem werden moderne Technologien wie photovoltaische Anlagen auf dem Dach integriert, um den Energieverbrauch weiter zu senken.
Einblick in die Zukunft des Hotels
Die Fertigung der Holzmodule erfolgt seriell im Werk, was hohe Qualitätsstandards garantiert. Die Module beinhalten vollständige Zimmereinheiten, und der Grundriss kann an lokale Gegebenheiten angepasst werden. Zu den besonderen Merkmalen zählen eine extensive Dachbegrünung zur Verbesserung des Mikroklimas und eine Hochdruck-Feinsprüh-Wasserlöschanlage, die Wasserschäden minimiert.
Die Eröffnung des neuen Hotels ist für April 2026 geplant. Der hohe Planungsaufwand und die 10-monatige Bearbeitungszeit des Bauantrags haben zwar zu Verzögerungen geführt, doch die Beteiligten unterstützen das Projekt mit Nachdruck. Die Abstimmungen zur äußeren Gestaltung und Tragwerksplanung sind noch im Gange.
Insgesamt wird das neue Hotel in Greifswald nicht nur als weiterer Baustein der Stadtentwicklung gesehen, sondern auch als ein Beispiel für zukunftsweisendes Bauen auf Basis nachhaltiger Praktiken in der Hotellerie.