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Insolvenz-Schock! Neue Hoffnung für Fleischerei-Filialen in der Region

Die Insolvenz der Fleischerei „Der Pommeraner“ in Loitz hat besorgniserregende Wellen unter Mitarbeitern und Kunden geschlagen. Die sechs weiteren Filialen in der Region müssen sich ebenfalls neuen Realitäten stellen. Allerdings gibt es Hoffnung: Die HARO Fleisch- und Wurstwaren GmbH aus Lychen hat die Übernahme der betroffenen Filialen in Loitz, Demmin, Anklam, Löcknitz, Strasburg sowie auf Usedom (Zinnowitz und Koserow) bekannt gegeben. Geschäftsführer Bernd Dittmann bestätigte diese Übernahme und betonte, dass die Kunden weiterhin ihre gewohnten Fleisch- und Wurstwaren an den bekannten Standorten kaufen können.

Die Übernahme durch HARO kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Fleischindustrie in Ostdeutschland mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Eine Insolvenz-Welle, die zahlreiche Unternehmen betrifft, ist auf steigende Kosten und stagnierenden Absatz zurückzuführen. Laut Bauernzeitung stehen Unternehmen wie Halberstädter Würstchen und Thüfleiwa Thüringer Fleischwaren unter Druck und haben Eigenverwaltungsverfahren beantragt.

Die Situation der Mitarbeiter und Kunden

Die HARO Fleisch- und Wurstwaren GmbH wird die bestehenden Mitarbeiter übernehmen und hat konkrete Angebote für den Betriebsübergang gemacht. Dies stellt eine Entlastung für viele angestellte Kräfte dar, die durch die Unsicherheit der Insolvenz besorgt waren. Dittmann äußerte sich optimistisch über die wirtschaftliche Entwicklung und glaubt, dass Synergie-Effekte zu einem Anstieg der Umsätze führen könnten.

HARO, das zur Braun Beteiligungsgesellschaft aus Greifswald gehört, plant eine breite Produktpalette in den übernommenen Geschäften und möchte die gewohnten Öffnungszeiten sowie zusätzliche Angebote wie Frühstück und Mittagstisch beibehalten. Diese Maßnahmen könnten helfen, eine treue Kundschaft zurückzugewinnen und das letztlich von der Insolvenz geplagte Standort-Potenzial zu revitalisieren.

Branchenübergreifende Herausforderungen

Die aktuelle Krise in der Fleischbranche ist nicht nur auf die Pommeraner-Filialen beschränkt. Im gesamten Osten Deutschlands kämpfen zahlreiche Fleischproduzenten mit ähnlichen Schwierigkeiten. Deutschlandfunk berichtet, dass die Zahl der Fleischereien in Deutschland seit 2002 um fast die Hälfte zurückgegangen ist. Veränderte Essgewohnheiten, ein wachsender Markt an vegetarischen und veganen Alternativen sowie das knappe Budget der Verbraucher tragen zu dieser bedrohlichen Entwicklung bei.

Um in diesem schwierigen Umfeld bestehen zu bleiben, gehen einige Betriebe kreative Wege, um ihre Geschäfte anzupassen, etwa durch zusätzlich angebotene Lieferdienste oder die Nutzung von Fleisch-Automaten. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, sieht die Notwendigkeit, Handwerksberufe und insbesondere das Fleischerhandwerk stärker gesellschaftlich anzuerkennen und staatlich zu fördern.

Der Fall der Fleischerei „Der Pommeraner“ steht somit exemplarisch für die Herausforderungen, die viele Unternehmen der Branche aktuell bewältigen müssen. Die erfolgreichen Übergabemöglichkeiten und die Bereitschaft zur Anpassung könnten der Branche jedoch auch eine neue Chance bieten.

Statistische Auswertung

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Loitz, Deutschland
Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
bauernzeitung.de

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