
In Greifswald sind die rechtlichen Auseinandersetzungen um einen Mordfall gegen eine 17-Jährige, die verdächtigt wird, einen 59-jährigen Mann ermordet zu haben, im Gange. Die Polizei entdeckte die Leiche des Opfers Anfang Juli 2024 in der Wohnung des vorbestraften 50-jährigen Wohnungsinhabers, der jetzt ebenfalls vor Gericht stehen wird.
Die Staatsanwaltschaft erhebt gegen die Jugendliche den Vorwurf, den Mann heimtückisch getötet zu haben. Laut Anklage soll sie ein Getränk präpariert haben, um das Opfer zu betäuben, bevor sie ihm im Halsbereich tödliche Verletzungen zufügte. Der Prozess gegen die 17-Jährige beginnt am 14. Januar 2025 am Landgericht Stralsund, nachdem ein Antrag auf Fortsetzung ihrer Haft in einer psychiatrischen Klinik genehmigt wurde.
Details zum Verfahrensablauf
Ursprünglich befanden sich sowohl die 17-Jährige als auch der 50-Jährige in Untersuchungshaft. Während der 50-Jährige im November 2024 auf freien Fuß kam, bleibt die Jugendliche aufgrund der Schwere der Tat in Haft. Normalerweise müssen Angeklagte bis zum Prozessbeginn aus der Haft entlassen werden. In diesem Fall hat das Gericht jedoch entschieden, dass die Gefahr, die von der Beschuldigten ausgeht, sowie das Sicherheitsinteresse der Öffentlichkeit über ihrem Freiheitswillen stehen.
Die Ermittlungen begannen, als die Polizei den 59-Jährigen während der Untersuchung gegen den Wohnungsinhaber wegen mutmaßlicher Drogendelikte entdeckte. Der 50-Jährige ist ebenfalls mitangeklagt, wobei ihm unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen wird. Ein Haftbefehl gegen die 17-Jährige wurde Mitte Dezember in einen Befehl zur Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik umgewandelt, wie Mopo.de berichtete.
Die Verhandlung wird voraussichtlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, während die Anklageverlesung und die Urteilsverkündung öffentlich sind. Dieser Fall wirft eine Vielzahl von Fragen zur Jugendkriminalität und zu den rechtlichen Rahmenbedingungen auf, die in der gesellschaftlichen Diskussion aktuell sind.
Mehr zu den Entwicklungen im Fall äußerte sich auch NDR.de, wobei die journalistische Berichterstattung die Komplexität der Situation und die Unterschiede in den Haftbedingungen von Jugendlichen und Erwachsenen thematisierte.