Sassnitz

Russlands Schattenflotte: Gefahr aus alten Öltankern vor Rügen!

Vor der Küste Rügens ist der Öltanker „Eventin“ havariert, der verdächtigt wird, Teil von Russlands Schattenflotte zu sein. Das fast 20 Jahre alte Schiff, das unter der Flagge Panamas fährt, transportiert 99.000 Tonnen Öl und wurde von deutschen Einsatzkräften nach einem technischen Ausfall gesichert und nach Sassnitz geschleppt. Während technische und Zolluntersuchungen zur Herkunft der Ladung laufen, sind die Behörden besorgt über die mögliche Verbindung des Tankers zur Schattenflotte, die russische Ölexporte trotz internationaler Sanktionen umgeht. Diese Schattenflotte wird nicht nur als Teil von Wladimir Putins hybriden Krieg etabliert, sondern könnte auch ernsthafte Umweltgefahren mit sich bringen.

Wie Welt berichtet, sind Hunderte Tanker aktiv, die russisches Öl nach Asien transportieren und dabei westliche Sanktionen umschiffen. Russland hat in den letzten zwei Jahren etwa 10 Milliarden Dollar in den Ausbau dieser Schattenflotte investiert. Die Boote fahren oft unter exotischen Flaggen und haben in vielen Fällen keine westliche Versicherung.

Umfang der Schattenflotte

Die Schätzungen zur Größe dieser Schattenflotte variieren erheblich. Schätzungen von S&P Global sprechen von etwa 600 Schiffen, während Windward AI sogar von rund 2.600 ausgeht. Diese Tanker, viele davon überaltert und aus gutem Grund unter laschen Regulierungen registriert, sind auch in der Ostsee aktiv. Zwischen 2022 und 2024 wurden fast 75 % des russischen Öls über die Häfen der Ostsee und des Schwarzen Meeres verschifft, wobei eine Rekordzahl von Tankern im vergangenen Jahr registriert wurde.

Die Schattenflotte sehrere Betrügereien hat nun auch den Fokus von internationalen Behörden auf sich gezogen. Litauens Außenminister fordert stärkere Maßnahmen gegen diese Aktivitäten, berichtet News.de, während die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock die Gefahren dieser Tanker für die europäische Sicherheit betont.

Umweltgefahren und Sicherheitsbedenken

Die Gefahren, die von überalterten und oft schlecht gewarteten Tankern ausgehen, sind gravierend. Wie Tagesschau berichtet, steigt die Gefahr eines Ölunfalls insbesondere in der stark befahrenen Kadetrinne, einer Schifffahrtsroute in der Ostsee. Um die Ausbreitung potenzieller Ölteppiche zu untersuchen, setzt Greenpeace spezielle Bojen ein.

Zusätzlich könnten diese Schiffe in kriegerische Handlungen verwickelt sein, indem sie zur Sabotage von Unterseekabeln und Pipelines eingesetzt werden. Erst kürzlich wurden in Finnland Verdächtige festgenommen, die mit der Beschädigung von Unterseekabeln in Zusammenhang stehen. Dieser multifunktionale Einsatz der Schattenflotte wirft nicht nur Fragen zur Umwelt, sondern auch zur nationalen Sicherheit auf.

Insgesamt zeigt der Fall des „Eventin“, wie sich die Geopolitik auf die maritimen Transportwege auswirkt. Russland scheint entschlossen, seine Ölexporte auch unter den gegebenen Sanktionen aufrechtzuerhalten, was nicht nur den Kreml stärkt, sondern auch die Sicherheitslage in Europa destabilisieren könnte.

Statistische Auswertung

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Sassnitz, Deutschland
Beste Referenz
welt.de
Weitere Infos
news.de

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