Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wird im Rahmen ihres Neujahrsempfangs am 13. Januar in Stralsund Birgit und Horst Lohmeyer für ihr bemerkenswertes Engagement gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und Toleranz auszeichnen. Die beiden sind die Organisatoren des Musikfestivals „Jamel rockt den Förster“, das seit 2007 jährlich im beschaulichen Dorf Jamel stattfindet. Laut der Ostsee-Zeitung gilt das Festival als wichtiger kultureller Beitrag, der dem stark von Neonazis geprägten Umfeld entgegenwirkt.
Die Lohmeyers, die 2004 den Forsthof in Jamel kauften, richteten 2007 das erste Festival aus, nachdem sie sich entschieden hatten, gegen die rechtsextremen Strömungen in ihrer Gemeinde aktiv zu werden. Seitdem ist das Festival, das unter dem Motto „Rock Music for Democracy and Tolerance“ steht, zu einem wichtigen jährlich wiederkehrenden Event geworden. Es zieht Musiker und Besucher aus ganz Deutschland an und setzt sich für ein buntes Mecklenburg ein, wie auf der Webseite von forstrock.de beschrieben wird.
Bedrohungen und Herausforderungen
Die Lohmeyers sehen sich jedoch nicht nur Unterstützung aus der Kulturwelt gegenüber. In der Silvesternacht wurden sie von unbekannten Tätern bedroht, was die Polizei bestätigte. Diese Bedrohungen sind Teil der Herausforderungen, mit denen die Familie konfrontiert ist, insbesondere in einem Dorf, das seit den 1990er Jahren als Hochburg der Neonazi-Szene bekannt ist. 2015 wurde zudem eine große Scheune des Ehepaars in Brand gesetzt, was die brisante Situation verdeutlicht.
Mit ihrer Auszeichnung durch Manuela Schwesig möchten die Behörden die Verdienste der Familie Lohmeyer würdigen und ihr Engagement für ein demokratisches und tolerantes Miteinander hervorheben. An dem Neujahrsempfang im Ozeaneum in Stralsund werden rund 300 Gäste aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft erwartet, und die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich bis zum kommenden Dienstag zu registrieren.
