
Am 11. Januar 2025 warnt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) vor einer leichten Sturmflut an der deutschen Ostseeküste, mit Ausnahme der Kieler Bucht. Bereits in Stralsund sind erste Bootsstege überflutet worden, während in Koserow auf Usedom der höchste Pegelstand an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern erwartet wird. Meterhohe Wellen schlagen bis auf den Strand und die Seebrücke in Koserow, wo Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen und die Wasserspritzer eisig wirken. Die aktuellen Bedingungen sind besorgniserregend, sowohl für Anwohner als auch für die Behörden.
In der Lübecker Bucht sowie westlich von Rügen wird bis zum Abend mit einem Wasserstand von 1,10 Metern über dem mittleren Wasserstand gerechnet. In exponierten Bereichen östlich von Rügen könnten die Wasserstände sogar bis zu 1,20 Meter erreichen. Erste kleinere Häfen, wie in Zühlendorf am Grabower Bodden, sind bereits überflutet; dort nähert sich das Wasser der Deichkrone, wo normalerweise kleine Boote anlegen. In Reaktion auf die hohen Wasserstände wurde das Sperrwerk Greifswald am Freitagabend vorsorglich geschlossen. Umweltminister Till Backhaus (SPD) gab diese Entscheidung bekannt.
Windwarnungen und Sicherheitsmaßnahmen
Die Stadtverwaltung Stralsund hat die Einwohner dazu aufgerufen, ihre Autos aus überflutungsgefährdeten Bereichen zu entfernen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Wind- und Sturmböen zwischen 55 und 80 km/h (Bft 7-9) aus Nordwest bis Nord. In exponierten Lagen, besonders zwischen Darß und Rügen, sind sogar schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 95 km/h (Bft 10) möglich. Während der Wind im Binnenland gegen Abend nachlassen dürfte, sind an der Küste bis Sonntagmorgen noch Windböen zu erwarten.
Die Sturmflutwarnung gilt nicht nur für Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch von der Kieler Bucht in Schleswig-Holstein bis zum kleinen Haff in Mecklenburg-Vorpommern. Meteorologe Stefan Kreibohm betont, dass es sich um eine leichte Sturmflut handelt, ohne dramatische Folgen zu erwarten, doch die Pegelstände steigen bereits seit Freitagabend. Insbesondere Stralsund wird voraussichtlich stärker betroffen sein als Wismar.
Auswirkungen und Vorsorgemaßnahmen
Die meteorologischen Vorhersagen und Warnungen verdeutlichen die Gefahren, die Sturmfluten für die Küstenregionen darstellen können. Fachleute weisen darauf hin, dass außergewöhnlich hohe Wasserstände in Küstengebieten durch Windstärke, -richtung und Gezeiten beeinflusst werden. Das Maßnahmenpaket der Behörden umfasst Frühwarnsysteme, Küstenschutzprojekte wie Deichbau und -instandhaltung sowie Aufruf zur Erstellung persönlicher Notfallpläne.
Bundesweit wird nicht nur vor Sturmfluten gewarnt, sondern die betroffenen Gebiete sollten auch auf mögliche Überschwemmungen, Beschädigungen der Infrastruktur und die Gefährdung der Bevölkerung vorbereitet sein. Es ist ratsam, die Anweisungen der zuständigen Stellen jederzeit zu befolgen.
Für die umliegenden Regionen, insbesondere für Zühlendorf, Stralsund und Koserow, bleibt die Situation angespannt und erfordert ständige Aufmerksamkeit. Die Behörden werden die Wassersituation weiterhin überwachen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen sind auf nordkurier.de, ndr.de und niedersachsen.de zu finden.