
Fenerbahçe-Manager José Mourinho sieht sich nach einem 0:0-Unentschieden gegen Galatasaray schweren Vorwürfen ausgesetzt. Der portugiesische Trainer äußerte sich abfällig über die Bank von Galatasaray und beschrieb deren Verhalten mit den Worten, sie hätten „wie Affen gesprungen“. Diese Äußerungen haben umgehend zu einem Aufschrei geführt, und der türkische Klub gab bekannt, rechtliche Schritte gegen Mourinho einzuleiten. Laut Al Jazeera kündigte Galatasaray an, auch Beschwerde bei UEFA und FIFA einzureichen, da sie die Aussagen als rassistisch betrachten.
Nach dem Spiel, das von Slavko Vincic geleitet wurde – im Zusammenhang mit einem Wunsch beider Vereine nach einem ausländischen Schiedsrichter – kritisierte Mourinho auch die türkischen Schiedsrichter. Er behauptete, dass ein einheimischer Schiedsrichter sofort eine Karte für Galatasarays Verteidiger Yusuf Akcicek gegeben hätte, während Vincic dies unterließ, was Mourinho lobte. Die Situation spitzte sich zu, da Galatasaray Mourinho vorwarf, seit seiner Ankunft in der Türkei wiederholt abfällige Bemerkungen über das türkische Volk gemacht zu haben. Diese würden „inhumane Rhetorik“ darstellen, wie der Klub selbst äußerte.
Reaktionen und Konsequenzen
Die Stellungnahme von Galatasaray betont, dass Mourinho’s Bemerkungen nicht nur unangebracht, sondern auch schädlich für das Ansehen des Fußballs in der Türkei seien. Der Verein plant, die Reaktion von Fenerbahçe auf das Verhalten ihres Managers zu beobachten. Die Vorwürfe erlangen zusätzlichen Brisanz, wenn man bedenkt, dass Mourinho in der Vergangenheit bereits wegen ähnlicher Äußerungen bezüglich türkischer Schiedsrichter bestraft wurde. Diese Wiederholung von beleidigenden Kommentaren könnte nun schwerwiegende Folgen für ihn und das Team haben, da Fenerbahçe momentan sechs Punkte hinter Galatasaray in der Süper Lig liegt.
Der Vorfall wirft auch ein Licht auf das breitere Thema von Rassismus im Fußball. In vielen europäischen Ligen – unter anderem in Deutschland – gibt es zunehmende Bemühungen, diesem Problem entgegenzuwirken. So startete der DFB anlässlich der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft 2024 eine Anti-Rassismus-Kampagne, die sich unter anderem an Amateurvereine richtet, um auch dort ein Bewusstsein zu schaffen. Dies zeigt, dass der Sport eine Plattform ist, um migrantische und diverse Gemeinschaften zu integrieren, auch wenn bei verschiedenen Gelegenheiten diskriminierende Kommentare und Vorfälle stattfinden.
Mit der Ankündigung, Mourinho strafrechtlich zu verfolgen und auch internationale Verbände einzubeziehen, könnte dieser Vorfall nicht nur persönliche Konsequenzen für den Trainer nach sich ziehen, sondern auch die Diskussion über Rassismus im Fußball weiter anheizen. Die Reaktionen von offiziellen Stellen auf diese Vorwürfe und ihre Haltung gegenüber Rassismus im Sport könnten entscheidend für das öffentliche Bild des Fußballs in der Türkei und darüber hinaus sein.