
Im Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo sorgt eine mysteriöse Krankheit für enorme Besorgnis. Über 50 Menschen sind bereits verstorben, nachdem der Ausbruch am 21. Januar 2025 im Dorf Boloko begann. Die Krankheit kann innerhalb von nur zwei Tagen tödlich verlaufen. Betroffen sind hauptsächlich Kinder, die eine Fledermaus verzehrt hatten, was die Gesundheitsbehörden alarmierte. Laut op-online.de wurden seither 419 Krankheitsfälle und 53 Todesopfer gemeldet, während lokale Quellen von bis zu 943 Betroffenen berichten.
Die Symptome der Krankheit umfassen Fieber, Erbrechen und innere Blutungen, die in der Regel innerhalb von 48 Stunden zum Tod führen. Serge Ngalebato, der medizinische Direktor des Bikoro-Krankenhauses, äußerte Besorgnis über den schnellen Verlauf der Erkrankung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) reagierte prompt und entsandte ein Expertenteam, um die Ursache der Krankheitsausbreitung zu identifizieren. Proben von 13 Fällen aus einem weiteren Ausbruch im Dorf Bomate wurden an das nationale Institut für biomedizinische Forschung in Kinshasa geschickt.
Die Rolle der Fledermäuse
Besonderes Augenmerk liegt auf den Fledermäusen, die im Verdacht stehen, die Krankheit zu verbreiten. Diese Säugetiere sind natürliche Reservoirs für zahlreiche Krankheitserreger, die schwere Erkrankungen beim Menschen hervorrufen können. Laut medde.org haben sie zudem eine wichtige ökologischen Rolle, indem sie zur Bestäubung, Samenverbreitung und Insektenkontrolle beitragen. Wissenschaftler warnen jedoch davor, dass direkter Kontakt mit Fledermäusen vermieden werden sollte, um mögliche Risiken zu reduzieren.
Fledermäuse können Krankheitserreger wie das Tollwutvirus, Ebolavirus, das Nipah-Virus und sogar Coronaviren übertragen. Diese Viren können schwerwiegende Infektionen beim Menschen verursachen, oft mit tödlichen Folgen. Besonders der Fall des Ebolavirus, das in der Region verbreitet ist, bleibt im Blickpunkt der Gesundheitsbehörden. Auch die WHO berichtete, dass die Zahl der Krankheitsausbrüche in Afrika in den letzten zehn Jahren um mehr als 60% gestiegen ist, was die Dringlichkeit weiterer Untersuchungen unterstreicht.
Ein Blick auf die Forschung
Ein internationales Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie hat kürzlich untersucht, inwiefern afrikanische Fledermausarten zur Übertragung von Viren beitragen. Laut swr.de gibt es nur drei eindeutig identifizierte Viren, die von Fledermäusen auf Menschen übertragen wurden. Bei der Mehrheit der untersuchten Fälle konnten jedoch keine klaren Übertragungswege festgestellt werden, was die Komplexität der Zoonosen unterstreicht.
Bislang wurden in über 160 Studien des vergangenen Jahrzehnts Beweise für das Marburg-Virus und andere verwandte Erreger gefunden. Dies deutet auf die Notwendigkeit hin, die genaue Fledermausart, die potenziell gefährliche Viren verbreitet, zu identifizieren. Während es weniger Fledermausarten in Deutschland gibt, ist das Risiko einer Übertragung, insbesondere durch die Fledermaustollwut (Lyssa-Viren), äußerst gering.
Die aktuelle Situation im Kongo verdeutlicht die Gefahren, die von Krankheitserregern ausgehen, die durch den Kontakt mit Wildtieren auf den Menschen übertragen werden können. Die Forschung bleibt entscheidend, um eine bessere Verständigung über die Risiken und mögliche Präventionsstrategien zu entwickeln.