
In Namibia eröffnet heute das wegweisende Wasserstoffprojekt Oshivela, auch bekannt als HyIron. Dieses innovative Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit etwa 13 Millionen Euro gefördert. Es markiert die erste industrielle CO₂-freie Produktionsstätte für grünes Eisen in Afrika, die auf erneuerbar produziertem Wasserstoff setzt. Ziel der Anlage ist es, klimafreundliches Eisen zu erzeugen, ohne den herkömmlichen, CO₂-intensiven Hochofenprozess zu verwenden. Die Technologie ermöglicht eine direkte Umwandlung von Eisenerz in Eisen, was deutlich zur Reduzierung von CO₂-Emissionen beiträgt.
Namibia bietet ideale Bedingungen für die kostengünstige Produktion von grünem Wasserstoff. Eine Photovoltaikanlage und ein 12-Megawatt-Elektrolyseur sind entscheidend für die effiziente Energieerzeugung. Mit einer Jahresproduktion von etwa 15.000 Tonnen grünem Eisen könnte das Projekt über 20.000 Tonnen CO₂ pro Jahr im Vergleich zu konventionellen Herstellungsverfahren einsparen. Darüber hinaus sind bereits zwei Erweiterungsphasen in Planung, um die Kapazität weiter auszubauen.
Auswirkungen auf die Arbeitswelt und die Industrie
Das Oshivela-Projekt wird nicht nur die Stahlproduktion revolutionieren, sondern auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region beitragen. Rund 100 direkte und indirekte Arbeitsplätze wurden bereits geschaffen, und mit den künftigen Erweiterungen sind mehrere tausend zusätzliche Stellen zu erwarten. Bei der Eröffnungsfeier waren prominente Gäste anwesend, darunter Namibia’s Staatspräsidentin Netumbo Nandi-Ndaitwah und eine Delegation aus Deutschland, die das Engagement für nachhaltige industrielle Prozesse unterstreicht.
Ein bedeutender Aspekt der Initiative ist die Unterstützung deutscher Unternehmen auf ihrem Weg zu einer klimafreundlichen Stahlindustrie. Die Maßnahme steht im Einklang mit der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, die darauf abzielt, die Wasserstoff-Importstrategie voranzutreiben und eine Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln.
Zusammenarbeit und nationale Initiativen
Zusätzlich zu Oshivela gibt es weitere bedeutende Projekte in Deutschland, die die Entwicklung von grünem Wasserstoff und die Dekarbonisierung im industriellen Maßstab vorantreiben. Beispielsweise hat das Projekt WESTKÜSTE100 einen Förderbescheid vom BMWK erhalten. Ziel ist es, die nachhaltige Energienutzung zu optimieren und die CO₂-Emissionen zu reduzieren. Projekte wie dieses sind Teil der umfassenden deutschen Wasserstoffstrategie, die die Industrie deutlich unterstützen soll.
Die Stahlindustrie in Deutschland ist ein zentraler Wirtschaftssektor mit einer jährlichen Produktion von 37 Millionen Tonnen Rohstahl. Die Branche beschäftigt über 80.000 Menschen direkt und generiert Arbeitsplätze in verschiedenen stahlintensiven Industrien, die zusammengenommen etwa 4 Millionen Arbeitsplätze stellen. Die angestrebte klimaneutrale Produktion bis 2045 könnte die industriellen Treibhausgasemissionen um ein Drittel verringern und trägt somit maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele bei.
Somit stellt das Oshivela-Projekt nicht nur einen Meilenstein für Namibia dar, sondern auch einen wichtigen Schritt für die globale Stärkung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Stahlproduktion.