
Die britische Miniserie „Adolescence“, die am 13. März 2025 auf Netflix veröffentlicht wurde, hat sich schnell zu einem hitzigen Gesprächsthema entwickelt. Nach nur einem Monat steht sie laut Netflix bereits auf dem vierten Platz der erfolgreichsten Serien des Streamingdienstes. Damit ist sie die dritt-erfolgreichste aller englischsprachigen Produktionen. Weltweit verzeichnete die Serie beeindruckende 124,2 Millionen Abrufe und hat die als sehr populär geltende True-Crime-Miniserie „Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer“ eingeholt, die auf 115,6 Millionen Abrufe kommt, wie die Süddeutsche berichtet.
Die ersten Abrufzahlen zeigen die rasante Akzeptanz der Serie: In der ersten Woche wurden 24,3 Millionen Abrufe erzielt, in der zweiten Woche 42 Millionen. In den folgenden Wochen sank die Zahl auf 30,4 Millionen in der dritten Woche, 17,8 Millionen in der vierten und schließlich 9,7 Millionen in der fünften Woche.
Inhalt und Inspiration
„Adolescence“ ist eine vierteilige Produktion, die als One-Shot ohne Schnitt gedreht wurde. Die Geschichte folgt dem 13-jährigen Jamie Miller, der wegen des Mordes an einer Mitschülerin verhaftet wird. Der Beginn der Serie ist mit einer Polizei-Razzia im Elternhaus von Jamie dramatisch inszeniert. Co-kreiert von Stephen Graham, der auch in der Serie mitspielt, zielt die Produktion darauf ab, die Einflüsse von Online-Subkulturen, sozialen Medien und Peer-Dynamiken auf Jugendliche zu beleuchten. Die Macher reflektieren damit die Herausforderungen und Gefahren, mit denen junge Menschen konfrontiert sind, insbesondere im Hinblick auf Gewalt, wie die Newsweek ausführlich erklärt.
Die Inspiration für „Adolescence“ stammt aus verschiedenen tragischen Nachrichtenberichten über Jugendgewalt, einschließlich der Morde an Ava White (2021) und Elianne Andam (2023) sowie dem Fall von Brianna Ghey, die von zwei Teenagern erstochen wurde. Stephen Graham stellte jedoch klar, dass die Serie nicht auf einer wahren Begebenheit basiert und bezog sich dabei auf die Aussagen von Co-Designer Jack Thorne, der betonte, dass kein Teil der Geschichte faktisch sei.
Gesellschaftlicher Kontext
Die Serie trifft einen Nerv in der Gesellschaft, die zunehmend besorgt über die steigende Jugendkriminalität ist. Laut Berichten hat die Messerkriminalität im Vereinigten Königreich in den letzten zehn Jahren um 80 % zugenommen, was zu insgesamt 50.973 registrierten Vorfällen im Jahr vor Juni 2024 führte. Dies unterstreicht die Relevanz der Themen, die in „Adolescence“ behandelt werden.
„Adolescence“ thematisiert nicht nur Gewalt, sondern auch Männlichkeitsbilder und die Auswirkung von sozialen Netzwerken auf die jugendliche Identitätsbildung. Diese Fragen sind in einem Zeitalter von Online-Interaktionen und zunehmender Anonymität besonders brisant. Die Darstellung dieser Themen könnte dazu beitragen, eine breitere Diskussion über die Herausforderungen der Jugendlichen in der heutigen Zeit anzustoßen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Diskussion über „Adolescence“ nicht nur die Zuschauerzahlen widerspiegelt, sondern auch dringende gesellschaftliche Themen anspricht, die in der heutigen Jugendkultur verwurzelt sind. Die Sichtweise auf JMänner als Täter in Gewaltverbrechen wird durch die Macher dieser Serie in einem neuen Licht betrachtet, was die Relevanz des Themas verstärkt.