
Fast sechs Jahrzehnte nach dem Verschwinden der Beaumont-Kinder am 26. Januar 1966 erinnert sich Australien nostalgisch und mit Trauer an diesen mysteriösen Fall. Die Geschwister Jane (9), Arnna (7) und Grant (4) verschwanden während eines Ausflugs an einen Strand in Adelaide. Der Vorfall hat nicht nur die betroffenen Familien erschüttert, sondern auch einen tiefgreifenden Einfluss auf die Betreuung von Kindern in Australien gehabt. Seither werden Kinder deutlich vorsichtiger beaufsichtigt, wie LN Online berichtet.
Am besagten Australia Day, als die Kinder wie gewohnt zum Strand gingen, kehrten sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht nach Hause zurück. Zeugen berichteten von einem blonden, gebräunten Mann mit einem dünnen Gesicht, der die Kinder zuletzt gesehen haben soll. Trotz zahlreicher Hinweise blieb das Verschwinden der Kinder und der mögliche Täter bis heute ungelöst. In dieser Woche hat eine neue Suche nach den vermissten Beaumont-Kindern begonnen, wobei ein Fabrikgelände, auf dem bereits zuvor nach den Kindern gesucht wurde, erneut untersucht wird.
Neue Hinweise und Verdächtige
Ein entscheidendes Element in der aktuellen Untersuchung ist Harry Phipps, der verstorbene Besitzer des untersuchten Geländes, der sich zu einem Hauptverdächtigen entwickelt hat. Neu entdeckte familiäre Verbindungen zu den Kindern haben frischen Wind in den Fall gebracht. Die Suche wurde vom unabhängigen Abgeordneten Frank Pangallo organisiert, nachdem Informationen über Phipps‘ Familie ans Licht kamen. Die Grabungen erfolgen privat finanziert, um das Gelände vor dem Verkauf zu sichern.
Frühere Ausgrabungen im Jahr 2013 und 2018 führten nicht zu den erhofften Ergebnissen und brachten nur Tierknochen zutage. Ein Hinweis, der die Aufmerksamkeit der Ermittler auf sich zog, stammt von Phipps‘ Sohn Haydn, der angibt, drei Kinder im Haus der Familie gesehen zu haben, als die Beaumont-Kinder verschwanden. Weitere Verdächtige im Fall sind bekannte Kindermörder, darunter Bevan Spencer von Einem und Arthur Stanley Brown. Diese Verknüpfung wirft ein neues Licht auf das Verschwinden der Kinder.
Der Hintergrund des Vermisstenfalls
In Australien verschwinden jährlich schätzungsweise 20.000 Kinder, was auf die unzureichende statistische Datenerfassung in vielen Ländern zurückzuführen ist. Ein Forschungsansatz des International Centre for Missing & Exploited Children (ICMEC) hat das Model Missing Child Framework entwickelt, um nationale Strategien zur Bekämpfung des Problems zu unterstützen, wie auf Global Missing Kids erwähnt wird. In Anbetracht der hohen Zahl verschwundener Kinder weltweit ist es erschreckend, dass trotz einer Belohnung von einer Million Australischen Dollar für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, bisher keine Lösung gefunden werden konnte.
Das Verschwinden der Beaumont-Kinder bleibt ein ungelöstes Rätsel in der australischen Geschichte. Der Fall ist nicht nur ein Schatten der Vergangenheit, sondern auch eine Mahnung an die Gesellschaft, Kinder mit noch mehr Obacht zu betreuen.