
Ab Montag, dem 10. März 2025, werden in Doha, Katar, Verhandlungen zur Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen aufgenommen. Diese Gespräche sind eine direkte Folge der bisherigen Gespräche zwischen Israel und Hamas, die in der ersten Phase eine Waffenruhe vereinbart hatten, die am 19. Januar 2025 in Kraft trat. Der Konflikt, der am 7. Oktober 2023 mit einem massiven Angriff der Hamas auf Israel begann, hatte verheerende Auswirkungen und forderte mehr als 48.300 palästinensische Leben, während etwa 1.200 Israelis getötet wurden, wie die Hamas-Gesundheitsbehörde berichtet.
Trotz der bisherigen Fortschritte drängen israelische Hardliner auf die Fortführung der Offensive gegen die Hamas. In Tel Aviv gab es breit angelegte Proteste, die eine Verlängerung der Kampfpause samt einem endgültigen Geiseldeal fordern. Die Hamas hat ihrerseits Bereitschaft zur Verlängerung des Waffenstillstands signalisiert, fordert jedoch gleichzeitig das Ende der Blockade von Gaza.
Details der Verhandlungen
Die Verhandlungen erfolgen nicht direkt zwischen Israel und Hamas, sondern über Unterhändler aus Ägypten und Katar. Hamas hat betont, dass sie an Verhandlungen teilnehmen will, die den Forderungen des palästinensischen Volkes entsprechen. Abdel-Latif Al-Qanoua, ein Sprecher der Hamas, hat die sofortige Aufnahme der Gespräche zur zweiten Phase des Waffenruheabkommens gefordert und verstärkte Anstrengungen zur Hilfe für den Gazastreifen angemahnt.
Die Verhandlungen umfassen die Auslieferung von 24 lebenden Geiseln und die Überführung von 35 Leichnamen. In der ersten Phase des Abkommens mussten Israel und Hamas einige Vereinbarungen einhalten, darunter die Freilassung von Geiseln und den Rückzug der israelischen Streitkräfte aus stark bewohnten Gebieten im Gazastreifen.
Die israelische Regierung hat eine Einladung der von den USA unterstützten Vermittler angenommen und eine Delegation nach Doha entsandt. Ein zentrales Anliegen Israels ist die Entmachtung der Hamas, um Wahlen im Gazastreifen durchführen zu können. Hierzu haben auch Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi und die Hamas einer Verwaltungsausschussbildung zugestimmt, der die Kontrolle bis zu den Wahlen übernehmen soll.
Internationale Reaktionen und Auswirkungen
Die Rolle der USA in dieser Situation bleibt unklar. Präsident Trump, der den ersten Waffenruhe-Deal ins Leben gerufen hatte, übt kontinuierlich Druck auf die palästinensische Seite aus. Seine Idee, eine Riviera des östlichen Mittelmeers in Gaza zu schaffen, hat bereits für Spannungen gesorgt. Sowohl Trump als auch der neu gewählte Präsident Biden reklamieren das Abkommen jedoch als Erfolg.
Das am 19. Januar in Kraft getretene Abkommen sieht vor, dass für jede freigelassene zivile Geisel 30 palästinensische Häftlinge und für jede militärische Geisel 50 Häftlinge freigelassen werden. Insgesamt könnte die Zahl der betroffenen Gefangenen bei etwa 1.900 liegen. Die Hoffnung auf humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau des Gazastreifens stehen auf der Kippe, während Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor militärischen Maßnahmen warnt, sollten die Verhandlungen scheitern.
Die Verhandlungen zur Fortsetzung der Waffenruhe sind daher von entscheidender Bedeutung. Ihr Erfolg könnte die Möglichkeit für eine langfristige Stabilität im Gazastreifen eröffnen und den Weg für notwendigen Wiederaufbau ebnen. Fest steht, dass die kommenden Tage entscheidend für die weitere Entwicklung im Konflikt sein werden.
Für weitere Informationen und Details zu den laufenden Verhandlungen besuchen Sie die Artikel von Compact, n-tv und bpb.