
Im Bezirk Pankow, Berlin, sind derzeit bis zu 30.000 Haushalte ohne Internet, Telefon und Fernsehen. Der Grund hierfür ist ein erhebliches Glasfaserkabel-Schaden, der durch Tiefbauarbeiten bei einer Spülbohrung entstanden ist. Die Beschädigung des Kabels, das in etwa sechs Metern Tiefe verläuft, zwingt das Unternehmen Tele Columbus dazu, die betroffene Strecke von insgesamt 1200 Metern vollständig zu ersetzen. Die Reparaturarbeiten zogen sich in die Länge und sollen voraussichtlich bis Mittwochabend, 18 Uhr, abgeschlossen sein, wie Tagesspiegel berichtet.
Betroffene Haushalte sind aktuell von den Ausfällen betroffen, die zu erheblichen Einschränkungen führen. Die sukzessive Wiederanschlussstrategie wird von Tele Columbus umgesetzt, um den Wiederherstellungsprozess so schnell wie möglich zu gestalten. Die Auswirkungen des Ausfalls sind besonders spürbar, da Telefon, Internet und Fernsehen zentrale Dienste im Alltag vieler Menschen darstellen.
Hintergrund der Netzausfälle
Die Problematik von Netzausfällen ist kein Einzelfall in Deutschland. Eine Untersuchung des Vergleichsportals Verivox zeigt, dass fast zwei Drittel der Internetnutzer im vergangenen Jahr mindestens einen kompletten Internetausfall erlebt haben. Besonders hoch war die Ausfallquote bei Kabel-Kunden, wo 68,5% der Befragten von Ausfällen berichteten. Bei DSL und Glasfaser waren es 58,2% und 62,2% respectively. Die Glasfaseranschlüsse gelten zwar als leistungsfähig und zuverlässig, jedoch sind auch hier Ausfälle nicht ausgeschlossen, wie das Forschungsergebnis verdeutlicht. Offensichtlich können beschädigte Leitungen bei Bauarbeiten, wie im Fall Pankows, zu Totalausfällen führen, die den Nutzern im Alltag gravierende Probleme bereiten können.
Zusätzlich zeigt die Erhebung, dass jüngere Nutzer tendenziell mehr Ausfälle melden als ältere, was auf eine intensivere Nutzung des Internets zurückgeführt wird. Regionale Unterschiede, wie weniger Ausfälle im Norden Deutschlands, wo mehr Glasfaseranschlüsse vorhanden sind, verdeutlichen die Bedeutung der Infrastruktur für die Zuverlässigkeit der Internetverbindung. Letztlich laufen alle Internetanschlüsse in das Backbone-Netz zusammen, wo Engpässe auftreten können, was zusätzlich zu den Herausforderungen der Netzinfrastruktur beiträgt.
Obwohl Glasfaseranschlüsse im Allgemeinen einen guten Ruf hinsichtlich ihrer Leistung haben, illustrieren die aktuellen Ereignisse in Pankow die Verwundbarkeit der Netze und die Auswirkungen auf die Haushalte während Reparaturen. Anbieter können keine ständige Verfügbarkeit des Netzes gewährleisten, was die Notwendigkeit einer robusteren Netzinfrastruktur unterstreicht. Dabei stehen sie oft besonders unter Druck, wenn es um den schnellen Wiederanschluss von Kunden nach Störungen geht, wie Süddeutsche anmerkt.