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Darts-Legenden im Spotlight: Alles über die WM 2025 im Ally Pally!

In London steht das größte Darts-Turnier der Welt vor seinem Höhepunkt: Die WM ist seit Jahren ein fester Bestandteil des TV-Kalenders rund um den Jahreswechsel. Vor den Halbfinals und dem Endspiel erklärt das RND noch einmal die wichtigsten Begriffe der Sportart, die erneut einen Hype erlebt.

A – wie Alexandra Palace: Der Austragungsort der Darts-WM seit 2007 ist unter den Fans nur als „Ally Pally“ bekannt. Rund 3000 Zuschauerinnen und Zuschauer finden zeitgleich Platz. Die Halle, die 1873 als Freizeit- und Erholungspark eröffnet wurde, steht im Londoner Norden.

Wichtige Begriffe und Regeln

B – wie Bulls Eye: Der kleine rote Kreis in der Mitte der Scheibe. Trifft ein Spieler dieses Feld, bekommt er 50 Punkte. Umrahmt wird das Bulls Eye vom grünfarbigen Single Bull (25 Punkte).

C – wie Clemens: Aktuell nur noch die Nummer 36 der Weltrangliste, ist Gabriel Clemens dennoch der erfolgreichste WM-Dartspieler aus Deutschland. Sein größter Erfolg war der Einzug ins Halbfinale im Jahr 2023 – als erster Deutscher, der überhaupt über das Achtelfinale hinaus kam, schrieb der Saarländer damit Darts-Geschichte. Auf dem Weg dorthin gewann er gegen „Iceman“ Gerwyn Price aus Wales im Viertelfinale und scheiterte erst in der Vorschlussrunde am späteren WM-Sieger Michael Smith aus England.

D – wie Double-out: Die Spieler können einen Satz oder ein Leg – also ein einzelnes Spiel, das bei 501 Punkten startet – nur mit einem Treffer in eines der acht Millimeter hohen Doppelfelder beenden, die ganz am Rand der Zahlenfelder auf dem Dartboard zu finden sind. Wirft ein Spieler eine zu hohe Zahl oder bleibt eine 1 übrig, hat sich der Spieler überworfen. Von 501 wird deshalb runtergespielt, damit nicht nur Würfe auf das 20er-Segment der Scheibe genügen, um ein Leg zu beenden.

E – wie Entstehung: Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert lassen vermuten, dass das Vereinigte Königreich das Mutterland des Darts ist. Noch immer dominieren die britischen Spielerinnen und Spieler: 25 der 31 Titel bei der WM, die von der 1994 gegründeten Profiorganisation PDC ausgetragen wird, gingen an Engländer (20), Schotten (4) oder Waliser (1).

F – wie Finish: Die Restpunktzahl, die mit einer Aufnahme von drei Pfeilen gecheckt (ausgelöscht) werden kann. Das höchste Finish im Darts sind 170 Punkte (Triple-20, Triple-20, Bulls Eye). Es wird auch als „Big Fish“ bezeichnet.

G – wie Game on: Damit eröffnet der Caller, der als Schiedsrichter beim Darts fungiert und auch die geworfenen Punkte ansagt, jedes einzelne Leg.

H – wie High Finish: Sobald ein Spieler eine Punktzahl von mehr als 100 Zählern mit drei Pfeilen checkt, spricht man von einem „High Finish“.

I – wie Interaktion: Die Spieler sind während der Partie häufig im direkten Austausch mit dem Publikum, das bei erzielten 180ern begeistert die Schilder mit der entsprechenden Zahl in die Höhe streckt.

J – wie Jubel: Mittlerweile sind die Posen trotz des weitaus fairen Umgangs der Sportlerinnen und Sportler extrovertierter als früher. Besonders laut wird es bei Gerwyn Price: Der Ex-Rugby-Spieler, eine entsprechend muskulöse Erscheinung, verleiht seiner Freude mit Jubelschreien deutlich Ausdruck.

K – wie Kostüme: Für die Fans im Alexandra Palace ist neben dem Bierkonsum vor allem eines üblich: die Verkleidung. Es geht um Ausdruck von Lebensfreude, um Humor – und oft um einen Wettbewerb zwischen Darts-Enthusiasten.

L – wie Leg: Um einen Satz zu gewinnen, muss ein Spieler drei Legs für sich entscheiden. Wer zuerst 501 Punkte auf 0 stellt, gewinnt ein Leg.

M – wie Madhouse: Der Restwert von zwei Punkten gilt als „Irrenhaus“. Die Spieler müssen die Doppel-1 treffen, um das Leg für sich zu entscheiden – das ist extrem unbeliebt, weil nur dieses eine Feld zum Erfolg führt, mit allen anderen überwirft man sich.

N – wie No Score: Steckt am Ende einer Aufnahme keiner der drei Darts in einem der kleinen Felder der Dartscheibe, gibt es keine Punkte. Ebenso hört man den Ausspruch „No Score“, wenn ein Spieler mehr Punkte wirft, als er noch benötigt. Dann fällt er auf die Punktzahl vor seiner Aufnahme zurück.

O – wie Onehundredandeighty (180): Die beste Aufnahme, die einem Spieler gelingen kann: drei Treffer in das Triple-20-Feld.

P – wie „Perfektes Spiel“ (oder Neundarter): Um 501 Punkte auszulöschen, werden mindestens neun Pfeile benötigt. Der Neundarter gilt als „das perfekte Spiel“. Es gibt 71 verschiedene Kombinationen, um von 501 auf 0 zu kommen. Dabei gilt in der Regel: achtmal ein Triple- und zum Auswerfen ein Doppelfeld.

Q – wie Quereinsteiger: Viele Profis setzen erst spät voll auf den Dartsport. Clemens ist gelernter Industriemechaniker. Rob Cross, der Überraschungsweltmeister von 2018, war Elektriker. Michael van Gerwen, langjähriger Dominator, hat früher als Fliesenleger sein Geld verdient.

R – wie Rechnen: Neben dem Umgang mit Pfeilen müssen die Profis auch im Kopfrechnen stark sein. Das schnelle Überschlagen vieler Kombinationen ist Voraussetzung beim Auswerfen von 501 Punkten.

S – wie Score: So nennt sich die Zahl, die ein Spieler wirft. Wer sich überwirft oder beim Versuch auf die Doppel bei drei Pfeilen ohne Treffer in einem Feld bleibt und daher 0 wirft, hört vom Caller die Worte „No Score“.

T – wie Teilnehmerinnen: Seit 2018 hat die Dachorganisation PDC dafür gesorgt, dass auch Frauen bei der zuvor nur von Männern dominierten WM dabei sein können. In Fallon Sherrock (England) gibt es eine bei den Fans im „Ally Pally“ besonders beliebte Teilnehmerin, die auch „Queen of the Palace“ genannt wird. In diesem Jahr war mit Noa-Lynn van Leuven erstmals eine Trans-Frau unter den Starterinnen. Die Niederländerin schied in der ersten Runde aus.

U – wie Unterhaltungsprogramm: Zur Enttäuschung vieler (männlicher) Fans wurden die sogenannten Walk-on-Girls, die die Spieler auf die Bühne begleitet haben, 2018 abgeschafft. Weiterhin aber setzt die PDC auf Tänzerinnen, die im Stile von Cheerleaderinnen zu den Einlaufsongs der Profis tanzen.

V – wie Vorbild: Noch immer ist Phil „The Power“ Taylor der größte Dartspieler aller Zeiten. Der mittlerweile 63 Jahre alte Engländer holte in seiner Karriere die Rekordzahl von 16 Weltmeistertiteln. Taylor ist Mitgründer der heutigen Profiorganisation PDC, die seit 1994 die heute noch ausgespielte WM austrägt.

W – wie West Hall: Der Teil des Alexandra Palace, in dem die WM stattfindet. Ein Umzug in die deutlich größere Great Hall wird seit Jahren thematisiert, aber bislang nicht umgesetzt. „Wir schließen zwar nichts aus, es war in der Vergangenheit für uns aber keine realistische Option“, erklärte PDC-Chef Matt Porter. Nun müsse man allerdings „kreativ sein“ und sollte es einen Weg geben, könnte die Nutzung der Great Hall „eine Option sein“. Aktuell sei das offen, so Porter.

X – wie X-Faktor: Die Zeit der als unsportlich geltenden Dartspieler ist vorbei – auch wenn einige Akteure noch immer nicht wie Top-Athleten daherkommen. Mittlerweile setzen die Top-Stars längst auf Ernährungspläne und Mentaltrainer.

Y – wie Youngster: Bei der WM treten regelmäßig sehr junge Spieler an. Bestes Beispiel: Supertalent Luke Littler, der bei seinem Turnier-Debüt vor zwölf Monaten gerade einmal 16 Jahre und 347 Tage alt war. 2021 trat der deutsche Fabian Schmutzler bei dessen Debütauftritt mit erst 16 Jahren und 59 Tagen als zweitjüngster Spieler aller Zeiten im „Ally Pally“ an, nur geschlagen vom Engländer Mitchell Clegg, der 2007 erst 16 Jahre und 37 Tage alt gewesen ist.

Z – wie Zauberer: Nahezu jeder Dartsprofi trägt einen Spitznamen. Littler ist etwas überraschend „The Nuke“ (“Atombombe“). In der Vergangenheit einer der Dauerteilnehmer der WM, der Australier Simon Whitlock, kennt jeder Fan auch als „Wizard“ (deutsch: „Zauberer“). Die Deutschen heißen etwa „German Giant“ (Clemens) und „The Wall“ (Schindler).

Die aktuelle WM-Tabelle ist auf der Plattform von kicker.de einsehbar und bietet detaillierte Informationen zum Verlauf des Turniers.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Alexandra Palace, London, Vereinigtes Königreich
Beste Referenz
kn-online.de
Weitere Infos
kicker.de

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