NordenSchleswig-Holstein

Öltanker Eventin in Lebensgefahr: Rettungsaktion in stürmischer Ostsee!

Ein havarierter Öltanker namens „Eventin“ treibt manövrierunfähig in der Ostsee nördlich von Rügen. Der 274 Meter lange Tanker transportiert fast 99.000 Tonnen Öl von Ust-Luga in Russland nach Port Said in Ägypten. Die Situation an Bord ist alarmierend: Ein Stromausfall hat zu sinkenden Batterieständen geführt, wodurch die Positionslichter nicht brennen. Aufgrund dieses Blackouts trieb das Schiff manövrierunfähig, bis am Freitagnachmittag eine Schleppverbindung zu einem Notfallschlepper hergestellt wurde.

Der Havariefall zog ein schnelles Eingreifen nach sich. Heute wurde der Tanker von drei Schleppern 25 Kilometer in Richtung Osten gezogen. Das Manöver erfolgt mit einer Geschwindigkeit von ein bis zwei Knoten, was etwa 1,85 bis 3,7 km/h entspricht. Die Verlagerung des Schiffes in ein größeres Seegebiet ist notwendig, um unvorhergesehene Ereignisse zu vermeiden, insbesondere da starke Winde aus Norden für die Nacht angekündigt sind.

Gefahren durch Sturm und technische Mängel

Die Witterungsbedingungen haben sich als kritisch erwiesen. Ein Sturm mit Böen der Stärke sieben und Wellen von bis zu 2,5 Metern wird erwartet, und die Meteorologen sagen sogar eine Zunahme des Sturms mit Böen der Stärke neun voraus. Diese Bedingungen erhöhen das Risiko einer Umweltkatastrophe erheblich.

Expertenteams, bestehend aus speziell ausgebildeten Seeleuten und einem medizinischen Team der Feuerwehr Rostock, wurden per Hubschrauber zur „Eventin“ gebracht, um das Manöver abzusichern. Mitgeführte Ausrüstung umfasst Taschenlampen und Funkgeräte, wobei Ersatzfunkgeräte ebenfalls an Bord gebracht werden sollen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit und die Gefahrenlage rund um den havarierten Tanker.

Umweltbedenken und geopolitische Implikationen

Die Situation ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern wirft auch ernsthafte Umweltbedenken auf. Umweltschützer warnen vor der sogenannten russischen Schattenflotte in der Ostsee, die aus älteren, maroden Öltankern besteht. Greenpeace hat eine Liste veröffentlicht, die 192 dieser gefährlichen Schiffe aufzeigt, die aus russischen Häfen in die EU fahren, trotz des seit Dezember 2022 bestehenden Ölembargos. Ein Beispiel ist der Tanker „Orion“, der mit 27 Jahren das älteste Schiff dieser Liste darstellt.

Diese Schattenflotte, deren Schiffe unter Flaggen von Kamerun, Panama, Sierra Leone und den Cook-Inseln fahren, wird häufig mit technischen Mängeln assoziiert. Viele dieser Tanker haben in den letzten zwei Jahren die deutsche Ostsee passiert und betreiben, laut Berichten, das Umpumpen von Öl zwischen verschiedenen Tankern in internationalen Gewässern. Dies geschieht während Russland verdächtigt wird, mit solcher Praxis den Ukraine-Krieg zu finanzieren.

Die geopolitischen Spannungen aufgrund dieser Vorfälle beeinflussen auch die militärische Präsenz der NATO in der Ostsee, die plant, ihre Maßnahmen nach dem Vorfall mit einem russischen Frachtschiff zu verstärken. Außenministerin Annalena Baerbock hat schwere Vorwürfe gegen Russland im Hinblick auf mögliche Umweltschäden und die Gefährdung des Tourismus erhoben. Schleswig-Holstein plant zudem, das Thema auf die nächste Umweltministerkonferenz im November zu setzen.

Während sich die Ereignisse rund um die „Eventin“ weiter entwickeln, bleibt die Frage nach der Sicherheit und den nötigen präventiven Maßnahmen dringlicher denn je, um zukünftige Havarien und deren Folgen zu vermeiden.

Statistische Auswertung

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Ostsee, Deutschland
Beste Referenz
op-online.de
Weitere Infos
zdf.de

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