
In Japan hat sich die Wetterlage dramatisch zugespitzt, nachdem innerhalb von nur zwölf Stunden beeindruckende 120 Zentimeter Neuschnee in Hokkaido gefallen sind. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Stadt Obihiro, wo der höchste Schneeaufkommen verzeichnet wurde, das jemals gemessen wurde. Dieses außergewöhnliche Wetterereignis ist auf zwei sich schnell intensivierende Tiefdruckgebiete im Norden Japans zurückzuführen. Wetterexperten rechnen in den kommenden Tagen mit weiteren Schneestürmen und warnen die Bevölkerung.
Die aktuellen Prognosen deuten darauf hin, dass bis zu einem halben Meter Neuschnee in Hokkaido und sogar bis zu zwei Meter in den Bergen von Honshu erwartet werden. Die Temperaturen sind auf bis zu minus 20 Grad gefallen. Aufgrund dieser extremen Wetterbedingungen haben die Behörden die Anwohner aufgefordert, ihre Häuser nur in Notfällen zu verlassen. Zahlreiche Straßensperrungen, sowie erhebliche Einschränkungen im Zug- und Flugverkehr, sind die Folge dieses intensiven Schneefalls. Auf Hokkaido blieben rund 370 Schulen geschlossen.
Verstärkter Schneefall erwartet
Zusätzlich zu den extremen Schneemengen in Hokkaido warnen meteorologische Behörden in Japan vor starkem Schneefall in weiten Teilen des Landes, besonders in den bergigen Gegenden entlang der Küste des Japanischen Meeres. Dies wird von einem starken Winterdruckmuster und einer kalten Luftmasse ausgelöst. In den 24 Stunden bis Donnerstagmorgen fielen in verschiedenen Präfekturen folgende Schneemengen: 53 cm in Shirakawa Village, 48 cm in Nishiaizu Town und 47 cm im Sumon-Distrikt in Uonuma City. Diese Strömungen reichen in den nord- bis westjapanischen Regionen und betreffen zudem Flachlandgebiete.
Die Meteorologische Agentur hat für Freitagmorgen einen weiteren Schneefall bis zu 80 cm in der Niigata Präfektur prognostiziert. In den Tohoku- und Hokuriku-Regionen, sowie der Gifu Präfektur, könnten es bis zu 70 cm werden, während in Hokkaido und der Chugoku-Region 60 cm erwartet werden. Auch in der Kinki-Region und anderen Teilen des Landes, selbst in Gebieten, die normalerweise wenig Schnee erhalten, wird mit Schneeverwehungen gerechnet.
Risiken durch das extreme Wetter
Die Behörden warnen nicht nur vor Verkehrsbehinderungen, die durch Schneeverwehungen und schwierige Schneeverhältnisse verursacht werden, sondern auch vor herabfallendem Schnee von Dächern sowie möglichen Lawinen und Stromausfällen. Die warnenden Stimmen rufen dazu auf, besonders vorsichtig zu sein, insbesondere in den am stärksten betroffenen Gebieten.
Das Ausmaß dieser extremen Niederschläge ist nicht nur althergebracht, sondern hat auch Ursachen, die im Kontext des Klimawandels stehen. Extremwetterereignisse zeigen sich empfindlicher gegenüber den thermodynamischen Veränderungen und spezifischen Bedingungen, die an bestimmten Tagen vorherrschen. Eine erhöhte Temperatur erhöht die Wahrscheinlichkeit von schwerem Niederschlag, wie die Clausius-Clapeyron-Relation zeigt, die besagt, dass die Fähigkeit der Luft zur Feuchtigkeitsaufnahme mit jedem Grad Temperatursteigerung um 7% steigt. Dies führt dazu, dass in einer wärmeren Welt das Potenzial für gleichzeitige extreme Wetterbedingungen erhöht wird, was die Häufigkeit solcher Ereignisse weiter steigern könnte.
Diese Dramatik im Wettergeschehen und die damit verbundenen Herausforderungen werden von der Weltbank und ihren Modellen zur Darstellung extremer Ereignisse regelmäßig untersucht, um zu verstehen, wie sich diese Risiken in Zukunft entwickeln könnten. Die Erkenntnisse sind nicht nur für Japan von Bedeutung, sondern auch für viele andere Regionen weltweit.