Norden

Waffenruhe im Gazastreifen: Zögerlicher Start und Geiseln im Fokus!

Die lange erwartete Waffenruhe im Gazastreifen ist mit einer dramatischen Verzögerung verbunden. Ursprünglich sollte die Feuerpause am Sonntagmorgen um 7:30 Uhr deutscher Zeit in Kraft treten, jedoch wurde der Beginn der Waffenruhe hinausgezögert. Der Grund für die Verzögerung war die verspätete Übermittlung einer Namensliste der Geiseln, die die Hamas freilassen will. Dies wurde von Tagesschau berichtet.

Israel hatte zu diesem Zeitpunkt keine Liste der Geiseln erhalten, obwohl im Abkommen festgelegt wurde, dass die Hamas die Namen 24 Stunden vor Beginn der Waffenruhe übermitteln sollte. Regierungschef Benjamin Netanjahu machte die Vorlage dieser Liste zur Bedingung für den Beginn der Waffenruhe. Nachdem die Liste schließlich, die drei Namen von Geiseln enthielt, vorgelegt wurde, konnten die ersten Freilassungen vorgenommen werden. Es handelt sich Berichten zufolge um drei Zivilistinnen, die aus Israel entführt wurden.

Die Begründung der Verzögerung und die militärischen Aktivitäten

Die Hamas erklärte die Verzögerung der Namensliste mit technischen Problemen. Während die Situation sich zuspitzte, führte Israel weitere Angriffe auf Ziele im Gazastreifen durch. Der palästinensische Zivilschutz berichtete von mehreren Toten, darunter mindestens fünf in der Stadt Gaza. Netanjahu warnte, dass Israel jederzeit bereit sei, die Kämpfe wieder aufzunehmen, sollten die Vereinbarungen verletzt werden. Diese Hartnäckigkeit wurde von den designierten US-Präsidenten Donald Trump und seinem Vorgänger Joe Biden unterstützt.

Der Waffenstillstand ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen, die über Monate hinweg zwischen Katar, Ägypten und den USA stattfanden. Wie Süddeutsche berichtet, handelt es sich um einen Deal, der in drei Phasen ausgelegt ist und auf einen langfristigen Frieden abzielte.

Details des Abkommens

  • Phase 1: Die Waffenruhe dauert sechs Wochen, in denen die Hamas insgesamt 33 Geiseln freilassen wird. Dies sind mindestens drei Geiseln pro Woche, darunter Frauen, Kinder und Männer über 50. Die ersten Geiseln sollen bereits am Sonntag freikommen und dem Roten Kreuz sowie ägyptischen und katarischen Teams übergeben werden.
  • Rückgabe der Häftlinge: Israel plant, im Gegenzug zu jeder zivilen Geisel 30 palästinensische Gefangene freizulassen und insgesamt 1.904 Palästinenser freizugeben.
  • Phase 2: Die Verhandlungen für die zweite Phase beginnen am 16. Tag des Waffenstillstands und zielen darauf ab, auch noch verbliebene Geiseln, einschließlich israelischer Soldaten, zu befreien.
  • Phase 3: Diese Phase umfasst die Übergabe aller sterblichen Überreste verstorbener israelsicher Geiseln und den Wiederaufbau des Gazastreifens, wobei unklar bleibt, welche Rolle die Hamas in Zukunft spielen soll.

Das Abkommen versucht, eine humanitäre Krise im Gazastreifen zu lindern. Dabei ist eine tägliche Lieferung von 600 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern vorgesehen, von denen 300 für den Norden des Gazastreifens bestimmt sind. Kritiker des Abkommens bemängeln das Fehlen eines festen Mechanismus zum Umgang mit möglichen Verstößen gegen die Waffenruhe.

Die Entwicklung dieser Situation steht unter großem politischen Druck. Netanjahu sieht sich in Innenfragen konfrontiert; der Polizei- und Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir und zwei weitere Minister aus dem nationalreligiösen Lager haben angekündigt, aus der Koalition auszutreten. Beobachter warnen, dass Ben-Gvirs Rücktritt die Koalitionsmehrheit gefährden könnte, während er selbst gleichzeitig drohte, den Premierminister nicht stürzen zu wollen.

Das Abkommen stellt einen bedeutenden Schritt in einem Konflikt dar, der seit dem 7. Oktober 2023 andauert, als 251 Geiseln aus Israel entführt wurden. Trotz der laufenden Auseinandersetzungen und der Komplexität der Vereinbarung gab es in Israel und im Gazastreifen ersten Jubel über die Aussicht auf Frieden. Die Realisierung der Vereinbarungen wird stark davon abhängen, wie die nächsten Tage sich entwickeln, besonders im Hinblick auf die Einhaltung der Vereinbarungen durch beide Parteien, wie auch von Tagesschau angemerkt.

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Gaza, Palästinensische Gebiete
Beste Referenz
tagesschau.de
Weitere Infos
sueddeutsche.de

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