
Am 15. Januar 2025 wurde ein bedeutendes Abkommen zwischen Israel und der Hamas bekannt gegeben, das eine Waffenruhe und einen Geiseldeal umfasst. Die Vermittlung der Vereinbarung erfolgte durch Katar, doch bislang haben beide Kriegsparteien das Abkommen nicht offiziell anerkannt. Die Einzelheiten der Vereinbarung bleiben vage, jedoch sind einige Schlüsselpunkte bereits bekannt. Die Waffenruhe soll am kommenden Sonntag um 12:15 Uhr in Kraft treten und eine Dauer von sechs Wochen haben. Diese Phase beinhaltet einen schrittweisen Rückzug der israelischen Militärs aus dem Gazastreifen sowie die Rückkehr von vertriebenen Palästinensern in den Norden des Gebietes.
Ein zentrales Element des Abkommens ist die Freilassung von 33 Geiseln durch die Hamas. Diese Geiseln, die sowohl Frauen als auch Kinder umfassen, sollen in einer festgelegten Reihenfolge entlassen werden. Zuerst bei der Freilassung handelt es sich um weibliche Geiseln und Minderjährige unter 19 Jahren, danach sind Männer über 50 Jahre an der Reihe. Im Gegenzug wird Israel für jede zivile Geisel 30 palästinensische Häftlinge und für jede weibliche Geisel 50 freilassen. Insgesamt befinden sich noch etwa 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas.
Phasen des Abkommens
Die Vereinbarung sieht eine dreiteilige Struktur vor. In der ersten Phase, die sechs Wochen dauert, ist eine regelmäßige Freilassung von Geiseln angesetzt. Geplant ist die Entlassung von mindestens drei Geiseln pro Woche, womit am Ende der Phase alle seit dem 7. Oktober 2023 inhaftierten palästinensischen Frauen und Kinder unter 19 Jahren freikommen sollen. Die Anzahl der zu entlassenden Palästinenser wird in den Medien auf zwischen 990 und 1.650 geschätzt. Zudem sollen täglich 600 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern, einschließlich Treibstoff, in den Gazastreifen transportiert werden, von denen die Hälfte in den Norden geschickt wird.
Die zweite Phase soll 16 Tage nach Beginn der Waffenruhe starten, wobei die Gespräche über die Freilassung aller verbliebenen Geiseln, auch israelische Soldaten, und einen dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen geführt werden sollen. Die dritte Phase wird die Übergabe aller noch in den Händen der Hamas befindlichen Leichname und den Wiederaufbau des Gazastreifens umfassen, der von Ägypten, Katar und den Vereinten Nationen überwacht werden soll. Die Umsetzung der Vereinbarung wird von Katar, Ägypten und den USA garantiert.
Reaktionen und Ausblick
Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, der Ministerpräsident von Katar, bestätigte in einer Pressekonferenz die Einigung und äußerte die Hoffnung, dass sowohl Israel als auch die Hamas zur Ruhe kommen würden, bis das Abkommen in Kraft tritt. Er warnte jedoch, dass es vor der Umsetzung zu weiteren Konflikten kommen könnte. Al Thani betonte, dass es zunächst wichtig sei, die erste Phase zu erreichen, bevor über eine dauerhafte Waffenruhe verhandelt wird.
Die Nachricht von dieser Einigung hat sowohl in Israel als auch im Gazastreifen Anlass zu Jubel gegeben. Die Gespräche und Verhandlungen, die zu dieser Vereinbarung führten, wurden seit Monaten, insbesondere zu Beginn des neuen Jahres, intensiv geführt. Ein Streitpunkt stellte die Koordination humanitärer Hilfe und die Rückkehr von Menschen im Gazastreifen dar. Die Bedeutung dieser Einigung wurde auch von US-Präsident Joe Biden hervorgehoben, der die Bedeutung für humanitäre Hilfe und die Rückkehr der Geiseln betonte.
Insgesamt stellt dieses Abkommen eine bemerkenswerte Entwicklung im langanhaltenden Konflikt dar, und die Welt verfolgt weiterhin, wie sich die Situation nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe entwickeln wird. Während die erste Phase in den kommenden Tagen beginnt, bleibt abzuwarten, ob sich der Weg zu einem dauerhaften Frieden ebnen lässt.