
Am Abend des 9. März 2025, stoppte die Polizei auf der A2 bei Braunschweig einen Transporter, der zu einem besorgniserregenden Fall des illegalen Welpenhandels führte. Im Inneren des Fahrzeugs befinden sich neun Hundewelpen, die unter bedenklichen Bedingungen transportiert wurden. Der erste Transportkorb mit vier Welpen wurde hinter Kisten und Gepäck versteckt entdeckt, was bereits auf den Verdacht illegaler Praktiken hinweist. Die Polizei informierte daraufhin das zuständige Veterinäramt, um weitere Schritte einzuleiten.
Zusätzlich wurde der Tierrettungsdienst des Braunschweiger Tierschutzvereins hinzugezogen, um die Tiere zu sichern. Während der Durchsuchung des Transporters kam eine weitere Kiste mit fünf Welpen zum Vorschein, wodurch die Anzahl der beschlagnahmten Tiere auf insgesamt neun anstieg. Der Fahrer gab an, die Welpen aus dem Ausland mitgebracht zu haben und behauptete, dass sie im September und Oktober zur Welt kamen.
Alter und Zustand der Welpen
Die Einschätzungen des Tierschutzes stehen jedoch im Widerspruch zu den Angaben des Fahrers. Fachleute vermuten, dass es sich bei den Welpen um Malteser Mischlinge handelt, die höchstens zwischen vier und sechs Wochen alt sind. Diese junge Altersgruppe ist besonders anfällig für gesundheitliche Probleme, was die Notwendigkeit einer sofortigen medizinischen Versorgung unterstreicht. Derzeit befinden sich die Welpen in Quarantäne und erholen sich von den Strapazen der illegalen Überfahrt. Laut Berichten des Tierschutzvereins machen die Welpen jedoch einen stabilen Eindruck.
Die Situation wirft Fragen auf, wie es mit den Neulingen in ihrer Zukunft weitergeht. Der Tierschutz wird die Öffentlichkeit über alle Entwicklungen informieren. Momentan gibt es jedoch keine Möglichkeit, Anfragen zur Vermittlung zu beantworten, was in Anbetracht der Umstände verständlich ist.
Hintergrund des illegalen Welpenhandels
Der Vorfall in Braunschweig ist nicht isoliert. Das Problem des illegalen Welpenhandels hat in den letzten Jahren zugenommen, besonders seit der Corona-Pandemie, als viele Menschen schnell einen Hund anschaffen wollten, oft ohne lange Wartezeiten. Die Digitalisierung hat den Verkauf von Welpen über das Internet erleichtert und damit auch deren illegale Vermarktung. Plattformen wie ebay-Kleinanzeigen und quoka.de sind Brutstätten für unseriöse Angebote, die meist emotional ansprechend gestaltet sind und Vertrauen erwecken sollen.
Schätzungen zufolge werden monatlich etwa 50.000 Welpen innerhalb der EU transportiert, wobei Deutschland neben Belgien und Frankreich zu den Hauptabnehmerländern gehört. Bei Kontrollen werden oft dehydrierte und kranke Tiere beschlagnahmt, da die erforderlichen Papiere häufig fehlen. Die Strafen für Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sind oft gering und reichen bis zu 25.000 Euro, was die Durchsetzung wirksamer Maßnahmen gegen den illegalen Handel erschwert.
Die Ausfuhr von Welpen nach Deutschland ist gesetzlich geregelt. Tiere dürfen erst ab einem Alter von 15 Wochen einreisen, da sie vorher nicht gegen Tollwut geimpft werden können. Fehlende Impfungen sind dabei ein häufiges Problem, das zur Beschlagnahmung führt. Der Bundesverband Tierschutz fordert daher strengere Maßnahmen zur Bekämpfung des illegalen Welpenhandels, einschließlich einer Mikrochip-Pflicht, der Registrierung in einer Datenbank sowie einer intensiveren Überprüfung von Verkaufsanzeigen.
In Anbetracht der kritischen Umstände, unter denen viele dieser Tiere leiden, empfiehlt der Bundesverband Tierschutz, auf Käufe über das Internet zu verzichten und sich stattdessen an verantwortungsvolle Züchter zu wenden, die eine angemessene Sozialisierung und tierärztliche Versorgung sicherstellen.