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Spargelzeit beginnt: Preise stabil – Was erwartet uns in dieser Saison?

Die Spargelsaison hat in Deutschland begonnen, und die ersten Heizspargel sind seit diesem Wochenende im Handel erhältlich. Der Anbau unter Folie ermöglicht es Landwirten, die begehrten Stangen früher zu ernten. Doch für den Freilandspargel müssen die Verbraucher noch etwa 14 Tage warten, bis die ersten Ernten verfügbar sind. Thorsten Flick von der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Hatten hebt hervor, dass die Bedingungen in diesem Jahr besser sind als im Vorjahr, trotz einiger Nachtfröste.

Die Preise für Spargel sind noch nicht endgültig festgelegt, jedoch wird keine drastische Preissteigerung erwartet. Dies steht im Kontrast zu den Preistrends des Vorjahres, als die Preise in Nordrhein-Westfalen und Bayern zu Saisonbeginn zwischen 15 und 18 Euro pro Kilogramm lagen. Ähnliche Preise werden nun auch für Niedersachsen und Braunschweig prognostiziert. Der Einfluss des Mindestlohns, der seit Oktober 2022 auf 12 Euro pro Stunde gestiegen ist, könnte sich langfristig auf die Spargelpreise auswirken, obwohl kurzfristig keine dramatischen Erhöhungen zu erwarten sind.

Preisentwicklung und Marktbedingungen

Trotz der Preisanpassungen sind Verbraucher in vielen Regionen bereit, für frischen Spargel zu zahlen. So berichtet die Tagesschau, dass Landwirt Peter Wiemer in Velbert Spargel für bis zu 17,50 Euro pro Kilogramm verkauft. In einigen anderen Regionen liegt der Preis sogar bei bis zu 21 Euro. Ein Grund für die Preissteigerungen sind auch die gestiegenen Produktionskosten, die unter anderem durch eine Erhöhung der Löhne für Erntehelfer um 20 % bedingt sind.

Ein erheblicher Teil des vermarkteten Spargels wird in Deutschland selbst angebaut – etwa 80 %. Dennoch gibt es Konkurrenz durch ausländischen Spargel, beispielsweise aus Italien, der oft zum halben Preis angeboten wird. Diese Marktbedingungen könnten die Bauern dazu zwingen, die Produktionsmengen zu reduzieren. Der durchschnittliche Spargelkonsum ist ebenfalls zurückgegangen, von 1,7 kg auf 1,5 kg pro Jahr zwischen 2017 und 2020.

Arbeitsbedingungen für Erntehelfer

Die Spargelsaison zieht viele Erntehelfer aus Osteuropa an, die unter Thermofolien arbeiten. Ein runder Tisch im Agrarministerium hat sich auch mit den Arbeitsbedingungen auseinandergesetzt, wo Vertreter von Landwirtschaftsbetrieben, Verbänden und Gewerkschaften zusammentrafen. Katja Karger vom Deutschen Gewerkschaftsbund berichtet von vertraglichen Verbesserungen bei Gesundheitsschutz, Unterkunft und Arbeitsbedingungen. Dennoch halten sich nicht alle Betriebe an die Vorgaben, was manchmal zu schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen führt.

Die IG Bauen-Agrar-Umwelt kritisierte zudem im vergangenen Jahr intransparente Abrechnungen und unzureichende Sozialleistungen für die Saisonarbeiter. Während die Gewerkschaften und Arbeitsschutzbehörden intensivere Kontrollen planen, macht Jürgen Schulze vom Verband der Ostdeutschen Spargel- und Beerenobstanbauer deutlich, dass gute Unterbringungsbedingungen, medizinische Grundsicherung und ein positives Betriebsklima für die Gewinnung von Saisonkräften entscheidend sind.

Obwohl die Spargelsaison traditionell am 24. Juni endet, hoffen die Landwirte auf ein gutes Geschäft zu Ostern und setzen auf Qualität als entscheidendes Verkaufsargument für ihre Kunden.

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