
Das Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg steht unter neuer Leitung: Sebastian von der Haar und Mareike Schmidt bilden seit Februar 2025 die Doppelspitze. Diese mehrfache Expertise ist notwendig, da die Klinik auch vor den Herausforderungen der geplanten Krankenhausreform steht. Am 1. April 2025 stellte das Diakonische Klinikum Anträge beim Land, um die zukünftigen Leistungsgruppen zu definieren. Die Zuteilung dieser Gruppen erfolgt jedoch erst im Juni 2026, was für die Klinik eine Zeit der Unsicherheit bedeutet.
Mareike Schmidt betont, dass das Diakonische Klinikum als Maximalversorger mit einer Prise Spitzenversorgung weiterhin eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen möchte. Dazu ist es notwendig, finanzielle Mittel zu sichern. Landrat Marco Prietz hat bereits Unterstützung für die Krankenhäuser im Landkreis zugesichert, was Hoffnungen auf zusätzliche finanzielle Mittel weckt.
Finanzierung und Neubauten
Eine bedeutende Entwicklung für das Diakonieklinikum ist die bereits erhaltene Förderung von 12,5 Millionen Euro, die am 20. Januar 2025 vom Landessozialminister Dr. Andreas Philippi überreicht wurde. Diese Mittel sind für die Errichtung eines neuen Eltern-Kind-Zentrums sowie für die Konzentration der OP-Abteilung vorgesehen. Das Projekt wird als ein klares Bekenntnis des Landes Niedersachsen zu diesem wichtigen Krankenhaus wahrgenommen, dessen Ziel es ist, bis Ende des Jahrzehnts ein modernes Zentrum mitten auf dem Krankenhausgelände zu schaffen , das verschiedene Fachrichtungen vereint.
Die Klinik verzeichnet jährlich etwa 200.000 ambulante und 30.000 stationäre Fälle, was den hohen Zulauf von Patienten dokumentiert. Trotz des Erfolgs sieht sich das Diako jedoch mit Engpässen bei Spezialisten konfrontiert und plant eine stärkere Vernetzung mit Nachbarkrankenhäusern in den Kreisen Verden, Cuxhaven und Heidekreis.
Der Weg zur Personalgewinnung
Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, sucht das Diakonieklinikum aktiv nach neuen Mitarbeitern. Das Angebot flexibler Arbeitszeitmodelle sowie Homeoffice-Regelungen zeigt, dass die Führungsebene um von der Haar und Schmidt die Bedeutung einer wertschätzenden Arbeitsumgebung erkannt hat. Mareike Schmidt, die zuvor in der Geschäftsführung von Helios in Uelzen tätig war, hat positive Erinnerungen an ihre Zeit im Diakonieklinikum, die sie wieder hierher zurückbrachten.
Trends, wie die Anpassung an die Transformationsfondsregeln, bieten zudem neue Wege zur Verbesserung der stationären Versorgung. Verbesserungen in der Betriebsführung durch eine verstärkte Kommunikation und Teamarbeit stehen ebenso hoch im Kurs. Die Umsetzung der geförderten Vorhaben ist zwar erst ab dem 1. Juli 2025 geplant, doch die Klinik hat die nötigen Planungen bereits in die Wege geleitet.
Das Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg ist nicht nur das größte konfessionelle Krankenhaus in Niedersachsen, sondern auch ein akademisches Lehrkrankenhaus mit einem breiten Spektrum modernster medizinischer Versorgung. Dies umfasst unter anderem die Zertifizierung als „Überregionales Traumazentrum“ und spezialisierte Einrichtungen in Onkologie und Epilepsie. Die Kombination aus Innovation, umfangreicher Versorgung und einer engagierten Führung bildet die Grundlage für die Zukunft des Klinikums.