
Im Jahr 2025 zieht Jörg Bernhardt, der fast viereinhalb Jahre als Sprecher der Delmenhorster Regionalgruppe der Berufsvereinigung der Kindertagespflegepersonen tätig war, Bilanz. Er hat seine Position zu Jahresbeginn aufgegeben, und seine Co-Sprecherin Diana Taubitz wird nun die Rolle alleine ausüben. In einem Gespräch mit der Redaktion des Weser-Kuriers bemerkte er, dass die Entwicklung der Kindertagespflege in Delmenhorst positiv verlaufen sei.
Bernhardt erinnerte sich an die anfänglichen Herausforderungen, da es zu Beginn nicht gewünscht war, dass die Kindertagespflegepersonen eine eigene Stimme entwickeln. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung habe sich jedoch merklich verbessert. „Wir haben nun Respekt erarbeitet“, sagte er und lobte die guten Kontakte zu Politikern des Jugendhilfeausschusses und des Stadtrates. Er ist überzeugt, dass die Regionalgruppe ein vorzügliches Netzwerk aufgebaut hat, um auf alle Fragen in der Kindertagespflege schnell und kompetent reagieren zu können.
Erfolge und Herausforderungen der Regionalgruppe
Rückblickend betont er, dass viele Veränderungen ohne das Engagement der Regionalgruppe nicht möglich gewesen wären. Er erläuterte, dass die Verwaltung und die Politik stets mit den notwendigen Informationen für Änderungen und Verbesserungen in der Kindertagespflege versorgt wurden. Trotz der erzielten Erfolge sieht Bernhardt noch viel Arbeit vor sich. Insbesondere die Rechtsansprüche, wie den Betreuungsplatz und den individuellen Betreuungsumfang, erforderten mehr Aufmerksamkeit, da er der Meinung ist, dass Eltern und Kindertagespflegepersonen oft an die Grenzen der Bürokratie stoßen.
Neben den Entwicklungen in der Kindertagespflege gibt es auch Kritik an der Kindergrundsicherung. Benjamin Kruse, erster Vorsitzender des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) für Delmenhorst und Oldenburg, äußerte Bedenken hinsichtlich der Erhöhung des Kindergeldes und betonte die Notwendigkeit, die Kindergrundsicherung unbedingt zu einem zentralen sozialpolitischen Vorhaben der neuen Bundesregierung zu machen. Die Erhöhung des Kindergeldes um fünf Euro auf 255 Euro pro Kind sei angesichts der Inflation nicht ausreichend.
Der SoVD kritisiert, dass materielle Armut und Bildungsungleichheit Hand in Hand gehen und insbesondere Kinder aus armen Familien benachteiligt sind. „Angesichts der Kosten für Miete, Energie und Lebensunterhalt dürfen Familien mit Kindern nicht in einen Strudel von Armut und Bildungsungleichheit gezogen werden“, fügte Kruse hinzu. Zudem wurde der Kinder-Sofortzuschlag für Familien in ärmlichen Verhältnissen auf 25 Euro je Kind und Monat erhöht.
Die Regionalgruppe der Berufsvereinigung der Kindertagespflegepersonen in Delmenhorst setzt sich weiterhin für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Kindertagespflege ein. Sie lädt alle Tagespflegepersonen ein, sich über deren Arbeit zu informieren, unabhängig davon, ob sie bereits Mitglieder sind oder nicht, wie die Berufsvereinigung berichtete.
Die Entwicklungen in der Kindertagespflege in Delmenhorst und die weitere Betrachtung der politischen Rahmenbedingungen bleiben ein wichtiges Thema für die Zukunft.
Weitere Informationen finden Sie im Weser-Kurier und der Berufsvereinigung der Kindertagespflegepersonen.