DelmenhorstDeutschland

Pedelec-Unfälle steigen: Senioren besonders gefährdet!

Die Nutzung von Pedelecs hat in den letzten Jahren massiv zugenommen, nicht nur in Delmenhorst, sondern auch bundesweit. Mit zunehmender Beliebtheit gehen jedoch auch höhere Unfallzahlen einher. Der Umstieg vom Auto aufs Rad bietet unbestreitbare Vorteile wie Bewegung, keine Spritkosten und einen positiven ökologischen Fußabdruck. Pedelecs, die Fahrräder mit elektrischer Unterstützung, ermöglichen insbesondere Menschen mit körperlichen Einschränkungen, auf das Auto zu verzichten. Dennoch sind diese E-Räder laut der Verkehrsunfallstatistik für Delmenhorst häufig in Unfälle verwickelt.

Im Jahr 2022 gab es in Delmenhorst insgesamt 147 Verkehrsunfälle mit Zweirädern, in die 166 Personen verwickelt waren. Davon waren 24% Pedelecs. Glücklicherweise endeten diese Unfälle nicht tödlich, jedoch gab es 16 Schwerverletzte zu verzeichnen. Eine besorgniserregende Erkenntnis ist, dass 59% der Unfälle durch Radfahrer selbst verursacht wurden, häufig bedingt durch Unachtsamkeit oder das Missachten von Verkehrszeichen. Die Polizei plant Sicherheitsfahrtrainings, um diese Unfallquote zu senken und somit die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.

Die Situation der Pedelec-Nutzer

Die Zahlen zeigen einen signifikanten Anstieg der Pedelec-Unfälle. Im Jahr 2014 wurden 2.223 Pedelec-Nutzer verunglückt, während es 2023 bereits 23.658 waren, was einer Verzehnfachung entspricht. Diese Zunahme ist besorgniserregend, besonders wenn man bedenkt, dass die Zahl der Verletzten und Getöteten bei Pedelec-Unfällen ebenfalls stark gestiegen ist. Während die Zahl der Getöteten im Jahr 2014 bei 39 lag, sind es im Jahr 2023 bereits 188 Menschen, die bei Pedelec-Unfällen ums Leben kamen. Diese Tatsache ist besonders alarmierend, da das Durchschnittsalter der Pedelec-Verunglückten bei 53 Jahren liegt.

Senioren stellen eine besonders gefährdete Gruppe dar. In Delmenhorst sind 15% der Unfallbeteiligten über 65 Jahre alt. Diese Gruppe von Nutzern hat spezielle Bedürfnisse, da auf- und absteigen für viele Fahranfänger, besonders ältere Menschen, schwer fällt. Sicherheitsstudien zeigen, dass bei Stürzen von älteren Pedelec-Fahrern die Wahrscheinlichkeit schwerer oder tödlicher Verletzungen signifikant höher ist. Die Polizei sowie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) planen daher Trainingskurse und Angebote, um gerade älteren Bürgern den Zugang zum Radfahren zu erleichtern.

Herausforderungen und Lösungen

Die Hauptunfallursachen sind vielfältig. Dazu zählen das Fahren auf der falschen Seite, das Einfahren in den fließenden Verkehr und die Unterschätzung der Triebkraft und Geschwindigkeit von Pedelecs. Diese motorisierten Fahrräder erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h, was oft als die maximale Unterstützung angesehen wird. Die schmalen Rad- und Fußwege in städtischen Gebieten können ebenfalls die Unfallrisiken erhöhen. Daher ist es wichtig, dass Pedelec-Nutzer sich vor dem Kauf eines solchen Rades umfassend informieren und Testfahrten durchführen.

Ein weiterer Aspekt sind die Kaufkriterien: Viele entscheiden sich beim Kauf von Pedelecs für Akkukapazität, Motorstärke, Rücktritt oder sogar Riemenantrieb. Zudem können moderne Modelle mit Sicherheitsfeatures wie breiteren Reifen, guter Beleuchtung und Abstandssensoren ausgestattet sein. Dies trägt dazu bei, das Unfallrisiko zu minimieren. Die steigende Nachfrage nach Pedelecs zeigt sich auch in den Verkaufszahlen; 2022 hatten bereits 15,5% der Haushalte in Deutschland mindestens ein Pedelec, im Vergleich zu nur 3,4% im Jahr 2014.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die wachsende Beliebtheit von Pedelecs nicht nur Vorteile mit sich bringt, sondern auch neue Herausforderungen für die Verkehrssicherheit. Eine Stagnation in der Unfallstatistik der letzten Jahre lässt darauf schließen, dass zwar Fortschritte erzielt wurden, jedoch weiterhin Handlungsbedarf besteht. Um das Ziel einer höheren Verkehrssicherheit und einer besseren Integration von Pedelecs in den urbanen Verkehr zu erreichen, sind umfassende Schulungs- und Informationsprogramme unabdingbar. Es bleibt abzuwarten, wie die geplanten Maßnahmen, wie das Programm „Fit auf dem Pedelec“, den betroffenen Gruppen weiterhelfen können.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Delmenhorst, Deutschland
Beste Referenz
weser-kurier.de
Weitere Infos
destatis.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert