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Wasserzukunft Delmenhorst: Neues Werk sorgt für hitzige Diskussionen!

Die Stadtwerke Delmenhorst stehen vor einer bedeutenden Herausforderung: Der Stadtrat hat die deutschen Stadtwerke angewiesen, die Planungen für ein neues Wasserwerk zügig voranzutreiben. Dies geschah im Januar 2023, nachdem es Kritik von Kommunalpolitikern über vermeintliche Verzögerungen bei der Umsetzung eines Ratsbeschlusses aus dem Jahr 2013 gegeben hatte, der die Wiederaufnahme der Trinkwasserförderung vorsah. Interimsgeschäftsführer Detlef Meyer bekräftigte im September 2023, dass zu Beginn des Jahres 2024 Trinkwasserschutzgebiete untersucht werden sollen. Am 25. März 2024 sollen verbindliche Informationen zu den Kosten und Zeitabläufen bereitgestellt werden, um die Bedenken zu zerstreuen und mehr Klarheit zu schaffen. Dieser Plan kommt zu einem Zeitpunkt, in dem Delmenhorst derzeit 200 Kubikmeter Grundwasser pro Stunde fördert, was positive Rahmenbedingungen schafft.

Die Planungsarbeiten für den Neubau des Wasserwerks sind bereits mit 3 Millionen Euro kalkuliert worden, was eine Ersparnis nach einer europaweiten Ausschreibung bedeutet. Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich schätzungsweise auf rund 20,2 Millionen Euro. Trotz der fortschreitenden Planungen gibt es jedoch Sorgen seitens der Anwohner, die sich um nasse Keller und die Versumpfung der Graftanlagen sorgen. Diese Bedenken treten insbesondere im Kontext der Trinkwasserförderung hervor, die in gleichem Umfang wie bisher erfolgen soll.

Trinkwasserschutz und Kooperationen

Die Stadtwerkegruppe Delmenhorst, die seit über 20 Jahren aktiv im Wasserschutz tätig ist, kooperiert vor allem mit Landwirten im Schutzgebiet Annenheide. Hierbei wird ein gemeinsames Schutz- und Beratungskonzept verfolgt, das zentrale Maßnahmen wie die Wasserschutzberatung und Kontrolle der Maßnahmen umfasst. Ein Vergabeverfahren, das 2020 für Wasserschutzberatung durchgeführt wurde, führte zur Auswahl der Landwirtschaftskammer Niedersachsen für den Zeitraum 2021 bis 2025. Innovative Ansätze zur Qualitätssicherung sind von entscheidender Bedeutung, da der Trinkwasserbedarf von rund 80.000 Einwohnern gedeckt werden muss. Die regelmäßige Überwachung der Wasserqualität ist hierbei essenziell.

Das Grundwasser wird hauptsächlich aus winterlichen Niederschlägen gespeist, was in Verbindung mit der Landwirtschaft zu einem sorgfältigen Umgang mit Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln führt. Ziel ist es, die Nährstoff- und Pestizidüberschüsse in den Trinkwassergewinnungsgebieten zu minimieren und eine nachhaltige Wassernutzung zu fördern. Zur finanziellen Unterstützung dieser Maßnahmen kommen sowohl Mittel des Landes Niedersachsen als auch der Europäischen Union zum Tragen.

Nachhaltige Wasserwirtschaft

Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung, das seit 1992 von den Vereinten Nationen beschlossen wurde, umfasst die integrierte Bewirtschaftung aller Wasserressouren. Ziel ist der langfristige Schutz von Wasser als Lebensraum und dessen Sicherung als Ressource für gegenwärtige und zukünftige Generationen. Die Stadtwerke Delmenhorst sind gefordert, Gewässerqualitätsziele in den Fokus zu rücken, während sie gleichzeitig den Anforderungen aus der Landwirtschaft und anderen Sektoren gerecht werden müssen. Aktuell dokumentiert Harald Groth vom Aktionsbündnis „Rettet-die-Graft“ die Einhaltung des Zeitplans und sieht keine wesentlichen Abweichungen, auch wenn politische Irritationen hinsichtlich des Trinkwasserbedarfs thematisiert werden.

Die Bedenken über die Notwendigkeit weiterer Trinkwasserförderung stehen im Raum, insbesondere in Anbetracht der Argumente von Moorforscher Hans Joosten, der darauf hinweist, dass die geplante Förderung zugunsten der Wiedervernässung der Wiekhorner Wiesen hintanstehen müsse. Diese kritischen Standpunkte haben in der Politik zu einem Umdenken geführt, was zu einem vorzeitigen Rücktritt des Stadtwerkechefs Hans-Ulrich Salmen führte, nachdem er die Thesen von Joosten unterstützte.

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Delmenhorst, Deutschland
Beste Referenz
weser-kurier.de
Weitere Infos
stadtwerkegruppe-del.de

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