
Am Wochenende des 8. und 9. März 2025 findet der nunmehr 20. „Tag der offenen Töpferei“ in Scholen und Mellinghausen-Brake im Landkreis Diepholz statt. Diese Veranstaltung richtet sich an alle, die sich für das Töpferhandwerk interessieren. Besucher können den Töpferprozess hautnah erleben und die Kunstfertigkeit von Keramikerinnen vor Ort beobachten. Die Veranstaltung läuft an beiden Tagen von 10:00 bis 18:00 Uhr.
Wie die Kreiszeitung berichtet, werden in diesem Jahr die beiden Keramikerinnen Sabine Kratzer und Katrin Hermann ihre Werkstätten öffnen. Kratzer, die seit 1997 aktiv ist, stellt hauchdünne Porzellangefäße, Gartenkeramik und Holzofenobjekte her. Ihre Werke brennt sie bei beeindruckenden 1.320 Grad Celsius. Neben der Präsentation ihrer beliebten Vasen-Objekte für Kamelienblüten informiert sie die Gäste auch über Keramikworkshops und die Kunst des Holzofenbrandes.
Keramische Vielfalt und Weitergabe von Traditionen
Katrin Hermann, die seit 2008 selbstständig ist, setzt auf Steinzeugton und bleifreie Glasuren. Ihre Arbeiten, die bei 1.235 Grad Celsius brennen, umfassen Gebrauchsgeschirr sowie individuelle Einzelstücke. Neben Kacheln und Reliefs präsentiert sie auch kleine Objekte. Ein besonderes Highlight für die Besucher ist das Angebot von Kaffee und Kuchen während der Öffnungszeiten der Werkstatt.
Der „Tag der offenen Töpferei“ zieht bundesweit viele Töpfer und Keramiker an. Insgesamt nehmen etwa 550 Teilnehmer an dieser Veranstaltung teil, davon 32 allein in Niedersachsen. Die Veranstaltung zielt darauf ab, das handwerkliche Können der Töpfer zu präsentieren und den Austausch zwischen Künstler und Publikum zu fördern. Unter dem Motto „SCHAUEN, ANFASSEN, STAUNEN“ können die Besucher an Führungen und kleinen Workshops teilnehmen, welche die verschiedenen Möglichkeiten des Töpferns und Brennens demonstrieren.
Keramik – eine jahrtausendealte Kunst
Die Töpferei gilt als eine der ältesten Handwerkskünste und ist seit über 8.000 Jahren bekannt. Wie die Welt der Keramik erläutert, stammt die Kunst des Töpferns aus der Zeit des Neolithikums. Ursprünglich zur Lagerung von Erntegütern genutzt, fanden Töpferwaren schon bald ihren Weg in die europäischen Kulturen, wo sie im antiken Ägypten und Griechenland kunstvoll weiterentwickelt wurden. Die Technik und das Wissen wurden von Generation zu Generation weitergegeben und haben sich über die Jahrhunderte zu den heutigen Ausdrucksformen der Keramikkunst entwickelt.
Im Kreis Diepholz wird zudem eine weitere Teilnehmerin, Monika Reinhardt aus Bruchhausen-Vilsen, ebenfalls ihre Werke präsentieren. Der „Tag der offenen Töpferei“ bietet somit nicht nur die Möglichkeit, die Vielfalt der Keramikkunst zu erleben, sondern ist auch ein Ort der Begegnung für Keramikliebhaber.