DeutschlandDiepholz

Streit um Allwetterbad in Diepholz: Variante I oder II?

Aktuell gibt es in Diepholz eine heftige Diskussion um das zukünftige Allwetterbad. Zwei Planvarianten stehen zur Debatte, wobei die politische Mehrheit aus CDU und FDP zur günstigeren Variante I tendiert. Diese Variante sieht kein 50-Meter-Becken vor, im Gegensatz zur teureren Variante II, die von Stammschwimmern bevorzugt wird. Während die Ratsmitglieder die Bedürfnisse der weniger frequentierenden Bürger im Blick haben, haben sie auch die finanziellen Einschränkungen zu berücksichtigen. Wilhelm Reckmann von der FDP betont, dass nicht alle Wünsche finanziell realisierbar sind. Marcel Scharrelmann von der CDU äußert, dass die Variante II finanziell nicht zumutbar sei und unerwartete Kosten auftreten könnten. Dies führt zu Unsicherheit über die Daueröffnung des derzeitigen Hallenbads „Delfin“ während der Bauphase des neuen Allwetterbades.

Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Partetzke hat versucht, den Instandhaltungsaufwand des „Delfin“ zu minimieren, um dessen Betrieb aufrechtzuerhalten. Kämmerer Andreas Strümpler wies auf die Möglichkeit von Kommunalkrediten hin, die bessere Zinssätze bieten könnten. Der Finanzausschuss hat jedoch beschlossen, vorerst keine Empfehlung abzugeben, da das Zeitfenster für eine umfassende Bewertung zu kurz war. Der Verwaltungsausschuss wird am 10. März tagen, um eine Beschlussempfehlung für den Stadtrat auszusprechen, der am 19. März eine endgültige Entscheidung fällen wird. Bürgermeister Florian Marré hat versprochen, die Öffentlichkeit über die Ergebnisse zu informieren.

Bürgerbeteiligung und Kritiken

Bereits am 12. Januar 2025 wurde die Ausgangslage im Hinblick auf den Neubau des Allwetterbades aufgedeckt. Die derzeitigen Frei- und Hallenbäder sind stark sanierungsbedürftig, und eine Sanierung würde etwa sechs Millionen Euro mehr kosten als ein Neubau. Diese finanzielle Perspektive hat die Diskussion über die Zukunft der Bäder in Diepholz angestoßen, wobei die Bürger ihre Bedenken geäußert haben. Nutzer des Freibades befürchten, dass die neuen Bahnen im Allwetterbad kürzer und weniger sind. Um der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen zum Neubau einzubringen, wurde eine Bürgerbeteiligung ins Leben gerufen.

Bis zum 2. März hatten die Bürger Zeit, ihre Vorschläge einzureichen, und es wurde eine Petition mit über 1.000 Unterschriften für den Erhalt des Freibades gestartet. Diese Aktionen sollen helfen, Transparenz zu schaffen und die Bürger aktiv in den Entscheidungsprozess einzubinden.

Kommunale Herausforderungen und der Stellenwert von Bädern

Im Kontext der geplanten Neubauten stehen Kommunen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, darunter der demografische Wandel sowie die Notwendigkeit, einen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Bäderlandschaft in Deutschland wird oft als „Spiegel der Gesellschaft“ betrachtet. Freibäder nehmen dabei einen besonderen kulturellen Stellenwert ein, könnten jedoch als Kostenfaktoren zunehmend unter Druck geraten.

Die Debatte um das Allwetterbad in Diepholz ist also nicht nur eine lokalpolitische, sondern auch ein Teil der übergeordneten Diskussion über den Wert und die Zukunft öffentlicher Bäder in Deutschland. Innovationen könnten den Bädern helfen, sich neu zu positionieren und verantwortungsvoll mit kommunalen Herausforderungen umzugehen.

Die Ergebnisse des anstehenden Stadtrats werden für die weitere Diskussion und die finanzielle Zukunft der Bäder in Diepholz entscheidend sein.

Für weitere Details zur Diskussion im Stadtrat verwiesen wir auf die Berichterstattung durch Kreiszeitung sowie NDR und den umfassenden Kontext der Bäderlandschaft auf dgfdb.de.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Diepholz, Deutschland
Beste Referenz
kreiszeitung.de
Weitere Infos
ndr.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert