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Göttingen ausgezeichnet: Hochschule im Kampf für Gleichstellung stark!

Die Universität Göttingen hat in einem bedeutenden Schritt die erfolgreiche Teilnahme am Professorinnenprogramm 2030 bekannt gegeben. Dieses Programm, das auf die Gleichstellung von Frauen und Männern in deutschen Hochschulen abzielt, wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen und fördert insbesondere die Berufung von Frauen in akademische Spitzenpositionen. Göttingen gehört zu den zwölf ausgezeichneten Hochschulen in der aktuellen Auswahlrunde und erhält das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ für ihr vorbildliches Gleichstellungskonzept, das von einem unabhängigen Gremium positiv bewertet wurde. Damit ist die Universität berechtigt, bis zu drei Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren bis zum 30. September 2026 zu beantragen.

Vizepräsidentin Prof. Dr. Inge Hanewinkel sieht in der Verleihung des Prädikats eine Bestätigung der umfangreichen Gleichstellungsarbeit der Universität. Dr. Doris Hayn, die Gleichstellungsbeauftragte, hebt hervor, dass seit 2008 eine systematische Weiterentwicklung der Gleichstellungs-, Vereinbarkeits- und Diversitätspolitik stattgefunden hat. Dies geschah in Reaktion auf die Herausforderungen, die Frauen im Hochschulsystem entgegenstehen, wo oft der Anteil von Frauen zwischen den verschiedenen akademischen Karrierestufen signifikant sinkt.

Hintergrund des Programms

Das Professorinnenprogramm, welches seit 2008 besteht, hat bereits über 850 Professuren gefördert und wird als zentrales Instrument zur Unterstützung von Gleichstellungsmaßnahmen an Hochschulen angesehen. Ziel des Programms ist es, den Anteil von Frauen in der Professorenschaft zu erhöhen und Maßnahmen zu ergreifen, die der „Leaky Pipeline“ entgegenwirken, einem Phänomen, bei dem die Anzahl der Frauen in akademischen Positionen mit fortschreitender Karriere stagniert oder abnimmt. Nach aktuellen Daten sinkt der Anteil von Frauen in Deutschland von 46% bei Doktorandinnen auf 37% bei Habilitandinnen und lediglich 28% in der Professorenschaft.

Um am Professorinnenprogramm 2030 teilnehmen zu können, müssen Hochschulen Gleichstellungskonzepte einreichen, die extern gutachterlich bewertet werden. Für das laufende Programm stehen bis 2030 insgesamt 320 Millionen Euro Fördervolumen zur Verfügung, wobei jedes etablierte Gleichstellungskonzept mit zusätzlichen Fördermöglichkeiten prämiert wird. Die erste Auswahlrunde des PP 2030 verzeichnete die erfolgreiche Teilnahme von 92 Hochschulen, was die Bedeutung und den Einfluss des Programms unterstreicht.

Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Professorinnenprogramms ist die Möglichkeit, eine zusätzliche Stelle für eine Nachwuchswissenschaftlerin zu fördern, die mit Perspektive auf eine unbefristete Professur eingerichtet wird. Diese Maßnahme hat das Ziel, nicht nur die Anzahl der Professorinnen zu steigern, sondern auch eine dauerhafte strukturelle Verankerung der Gleichstellung in den Hoch- und Hochschulen zu gewährleisten. Die Förderung erfolgt im Rahmen einer längeren Laufzeit von acht Jahren und umfasst drei Förderrunden.

Das BMBF hat parallel dazu Initiativen zur Stärkung der Diversität an Hochschulen ins Leben gerufen. Die Arbeit an Geschlechteraspekten in der Forschung wird ebenfalls vorangetrieben, um die Lebensqualität zu verbessern und die Sichtbarkeit von Frauen in Wissenschaft und Innovation zu erhöhen. Programme wie „Girls’Day“ haben ebenfalls zum Ziel, Schülerinnen eine klischeefreie Berufs- und Studienorientierung zu bieten und das Interesse an MINT-Fächern zu fördern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ausgezeichnete Entwicklung der Universität Göttingen im Rahmen des Professorinnenprogramms 2030 ein positives Signal für die Gleichstellung in der Wissenschaft setzt und weitere Hochschulen dazu anregen sollte, vergleichbare Maßnahmen zur Förderung von Frauen in akademischen Spitzenpositionen zu ergreifen. Die konkrete Umsetzung der Gleichstellungspolitik und ein erfolgreiches Gleichstellungskonzept erscheinen essenziell für den angestrebten Struktur- und Kulturwandel in den Hochschulen.

Für weitere Informationen über das Professorinnenprogramm und die Entwicklungen an der Universität Göttingen, besuchen Sie bitte Uni Göttingen und BMBF.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Göttingen, Deutschland
Beste Referenz
uni-goettingen.de
Weitere Infos
bmbf.de

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