Antje-Katrin Kühnemann, eine herausragende Persönlichkeit des deutschen Gesundheitsfernsehens, ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Der Tod ereignete sich in ihrem Haus am Tegernsee, eine Region, die sie stets mit herzlicher Verbundenheit betrachtete. Kühnemann hatte in der medialen Welt einen bleibenden Eindruck hinterlassen, insbesondere durch ihre aufschlussreichen Sendungen im Bayerischen Rundfunk (BR) und der ARD, die Generationen von Zuschauern prägten. Dies berichtet die tz.
Eine ihrer engsten Freundinnen, Carolin Reiber, äußerte sich tief betroffen über den Verlust. Die letzte Begegnung der beiden fand nur eine Woche vor ihrem Tod statt, bei der Premiere des Theaterstücks „In geheimer Mission“. Kühnemann hatte ihren 80. Geburtstag erst vor etwas mehr als einer Woche in St. Moritz, Schweiz, gefeiert und blickte auf ein erfülltes, wenn auch herausforderndes Leben zurück.
Frühe Jahre und medizinische Laufbahn
Antje-Katrin Kühnemann wurde am 22. Februar 1945 in Herzberg am Harz geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in München, wo sie nach dem Tod ihres Vaters bei ihrer Mutter und drei Geschwistern aufwuchs. Ihr Lebensweg führte sie zunächst zur St. Anna Mädchen-Oberrealschule, wo sie 1965 das Abitur ablegte. Ursprünglich wollte sie Kunsterziehung studieren, entschied sich aber letztlich für ein Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München, welches sie 1971 mit einer Promotion über Parotistumoren im Kindesalter abschloss. Kühnemann sammelte praktische Erfahrung als Ärztin in verschiedenen Münchener Krankenhäusern, darunter das Schwabinger Krankenhaus und das Klinikum rechts der Isar.
Von 1979 bis Ende 2018 war sie ärztliche Leiterin des Sanatoriums Vital-Zentrum GmbH in Rottach-Egern. Ihre medizinische Expertise machte sie nicht nur zu einer gefragten Ärztin, sondern auch zu einer vertrauenswürdigen Persönlichkeit im Fernsehen, wo sie ab 1965 als jüngste Fernsehansagerin beim BR und der ARD auftrat. Ihre Karriere umspannt Sendungen in verschiedenen Genres, darunter Kinderprogramme und Fitness, und sie wurde insbesondere durch das Gesundheitsmagazin „Die Sprechstunde“, das von 1973 bis 2007 ausgestrahlt wurde, bekannt.
Fernsehkarriere und Engagement
Kühnemann moderierte von 1989 bis 2018 „Gesundheit! Medizin im Ersten“ und war zudem in zahlreichen anderen Programmen zu sehen. Die durch ihre Sendungen vermittelten Gesundheitsinformationen waren nicht nur informativ, sondern auch lebensverändernd für viele Zuschauer. Neben ihrer Fernsehtätigkeit veröffentlichte sie medizinische Ratschläge in verschiedenen Medien und hielt Vorträge zu wichtigen Gesundheitsthemen. Ihre Expertise wurde durch zahlreiche Auszeichnungen gewürdigt, darunter die Goldene Kamera (1980) und das Bundesverdienstkreuz am Bande (1986) sowie der Bayerische Verdienstorden (1999).
Antje-Katrin Kühnemann war außerdem Botschafterin der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung und engagierte sich aktiv für die Hilfe von Brandverletzten. Ihr humanitäres Engagement und ihre medizinische Ausbildung machten sie zu einer wertvollen Stimme in der Gesellschaft. Diese Überzeugung für die Gesundheit der Bevölkerung spiegelte sich auch in ihrem Wirken als Beirätin im Münchner Kuratorium Frau und gesunde Lebensführung wider. Ihre geschätzte Rolle als medizinische Expertin und Moderatorin bleibt unvergessen und ist ein wertvoller Teil des deutschen Medizinjournalismus. Wie Wikipedia hervorhebt, hat sie mit ihrem Lebenswerk wichtige Akzente gesetzt.
Die Nachricht von ihrem Tod wird von vielen als Verlust einer einflussreichen und warmherzigen Persönlichkeit empfunden, die stets bestrebt war, medizinisches Wissen verständlich zu vermitteln und Menschen auf ihrem Gesundheitsweg zu unterstützen.
