
Im Amt Lindow wird derzeit ein Förderverein unter dem Namen „Weitblick Ruppin“ gegründet, der als Reaktion auf die geplante Errichtung von sechs Windenergieanlagen ins Leben gerufen wurde. Diese Pläne stoßen in der Gemeinde Herzberg auf erheblichen Widerstand, da viele Bürger die Windkraftprojekte als Bedrohung für die Landschaft und deren Verkehrsituation wahrnehmen. Ziel des Vereins ist es, gesellschaftliche Projekte zu unterstützen und aktiv an der Entwicklung der Gemeinden mitzuwirken. Dabei soll ein Forum geschaffen werden, um den Bürgerwillen gegen die Windkraftanlagen zu dokumentieren. Dies berichtet maz-online.de.
Um ihre Anliegen öffentlich zu machen, wurde eine Unterschriftensammlung organisiert, die bereits in mehreren Orten, darunter Herzberg, Vielitz, Schönberg und Lindow, durchgeführt wurde. Bei einer Bürgerversammlung in Vielitz kamen zahlreiche Anwohner aus den umliegenden Gemeinden zusammen, um über ihre Bedenken zu diskutieren. Der Planer der Windkraftanlagen, Christian Wenger-Rosenau, hatte versprochen, dass ein Teil des von den Windrädern erzeugten Wohlstands an die örtlichen Gemeinden weitergegeben werden soll. Zu den finanziellen Anreizen zählen Strompreisrabatte und Sponsoringverträge für lokale Vereine, die allerdings von vielen Bürgern skeptisch betrachtet werden.
Proteste und Unterschriftensammlung
Am 26. Januar plant der Verein, vor einem Netto-Markt in Lindow erneut Unterschriften zu sammeln. Sollte es zu einer Errichtung der Windkraftanlagen gegen den Willen der Bürger kommen, stehe der Verein bereit, rechtliche Schritte einzuleiten. Diese Dynamik ist nicht einzigartig für Herzberg, da deutschlandweit Bürgerinitiativen gegen Windkraftprojekte entstehen. Laut energiewende.eu gibt es in Deutschland Geschichte eine signifikante Anzahl an aktiven und inaktiven Bürgerinitiativen, die gegen Windkraft sind.
Eine umfassende Analyse zeigt, dass es tatsächlich nur 290 aktive Initiativen gibt, während die Zahlen, die von verschiedenen Politiken verbreitet werden, oft nicht die Realität widerspiegeln. Es gibt schätzungsweise zwischen 121.000 und 342.000 Menschen, die sich gegen Windkraftanlagen an Land aussprechen, was weit weniger ist als die Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen, wie dem Protesttag von 1,4 Millionen Menschen im Jahr 2019. Die Bedenken der Windkraftgegner konzentrieren sich in der Regel auf persönliche Nachteile und Umweltschutzbedenken.
Einfluss der Initiative und gesellschaftlicher Kontext
In Deutschland hat der Widerstand gegen Windkraft nicht nur lokale Auswirkungen, sondern wird auch auf bundesebene durch Organisationen wie Vernunftkraft und Gegenwind koordiniert. Diese Initiativen beeinflussen die Windkraftbranche erheblich. Einige dieser Gruppen werden von einer „oberen“ Instanz gesteuert und zeigen damit eine organisierte Front gegen Windenergie3. In Regionen wie Baden-Württemberg wurden zehntausende Einsprüche gegen Windkraftprojekte gesammelt, bestenfalls die Anzahl der Rückmeldungen in der Region Neckar-Alb mit 440.000 Einsprüchen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gründung von „Weitblick Ruppin“ in Herzberg ein Teil eines größeren gesellschaftlichen Diskurses über die Akzeptanz von Windkraft in Deutschland ist. Während ein Teil der Bevölkerung die umweltfreundlichen Aspekte der Energiewende unterstützt, bleibt ein substantieller Teil skeptisch. Die Herausforderungen, die durch befürchtete Landschaftsveränderungen, Immissionen und finanzielle Nachteile entstehen, werden die Diskussion um erneuerbare Energien nachhaltig prägen.