
Ein 35-Jähriger Informatiker wurde vom Landgericht Hannover zu einer achtjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, da er zwischen Juli 2021 und Februar 2023 der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) fiktive Corona-Tests in Rechnung stellte. Der Betrug wird auf einen Gesamtschaden von 6,9 Millionen Euro geschätzt, von dem etwa 1 Million Euro gesichert werden konnte.
Der Angeklagte meldete 23 Teststellen bei der Region Hannover an, von denen lediglich neun tatsächlich existierten. In der Zeit setzte er sich mit einem internationalen Haftbefehl nach Paraguay ab und wurde dort 2023 festgenommen. Der Betrug wurde aufgedeckt, als er im Dezember 2022 versuchte, 21 Millionen Euro abzurechnen, wie Weser Kurier berichtete. Ein Komplize, Seref Y., wurde ebenfalls verurteilt und erhielt drei Jahre Haft wegen Beihilfe, wobei ein früheres Urteil einbezogen wurde.
Betrugsmasche und finanzielle Folgen
Die Betrugsmasche des Informatikers umfasste die Abrechnung von erfundenen Tests, für die er jeweils 12 Euro vom Staat kassierte. In nur 18 Monaten ergaunerte er insgesamt 6,9 Millionen Euro, während die tatsächlichen Testungen kaum stattfanden. Robin S. gab sogar seine eigene Adresse in Laatzen als Teststelle an. Der Großteil des erlangten Geldes ist mittlerweile verschwunden, während er in Bitcoin und Immobilien investierte, wie die Bild berichtet.
Während der Corona-Pandemie wurde es durch unbürokratische Vorschriften erleichtert, Testzentren zu eröffnen, was zahlreiche Betrugsfälle nach sich zog. Politiker und der Bund der Steuerzahler schätzen, dass bundesweit bis zu zwei Milliarden Euro durch Test-Betrüger abgezockt wurden. Der Fall von Robin S. ist nicht einzigartig, sondern Teil eines größeren Problems im Zusammenhang mit der Regulierung und Kontrolle der Testzentren in Deutschland.